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Achtsamkeit für den Körper 3/3 - Gesunder Schlaf

Bei Achtsamkeit für Gesunder Schlaf meine ich das Bewusstsein, wie wichtig Schlaf für unser Leben ist. Zudem hat Schlaf sehr viel mit Mentaler Gesundheit zu tun. Gute Nacht, gutes Leben!

Teil 3/3 der Serie des Buches Eat - Move - Sleep von Tom Rath

Achtsamkeit für den Körper - Gesunder Schlaf

Inhalt



1. Achtsamkeit für Gesunder Schlaf


1993 wurde von einem K. Anders Ericsson eine Untersuchung zum Thema Leistung bei Profisportler durchgeführt. Seine Ergebnisse zeigten, dass Profis 10’000 h gezielte Praxisübung brauchten um höchste Leistungsträger zu werden. Und dafür auch am meisten geschlafen haben - nämlich im Durchschnitt ca. 8,5 h.


Unsere Seele und Körper brauchen Übung und Erholung um zu lernen und sehr gute Leistung abzuliefern. Spitzenkräfte wie Profisportler, Schauspieler, Musiker, Schachspieler absolvieren konzentrierte Übungseinheiten von max. 90 Min und machen dann immer eine Pause. So können sie auch an kommenden Tagen genauso leistungsfähig sein.


Wieviel Pausen und Schlaf gönnen Sie sich? Der Durchschnittsamerikaner kommt unter der Woche auf 6h 51 Min Bettruhe pro Nacht. Knapp ein Drittel der Bevölkerung schläft sogar weniger als 6h. Das führt zu messbaren Qualitätseinbussen, Fehler, Unfällen und den damit verbundenen Kosten. Also auch der Chirurg der sie operiert, die Kindergärtnerin Ihrer Kinder und der Flugzeugpilot, der für 200 Menschen verantwortlich ist könnte den Wert des Schlafes unterschätzen.


Aber oft bekommen die vermeintlich wichtigsten Menschen am wenigsten Schlaf. Viele Top-Manager brüsten sich, dass sie mit 4h oder 5h Schlaf bestens auskommen. Dabei ist das Risiko an Burn-out zu erkranken mit dauerhaften Schlafmangel am grössten! Der Körper, unser Gehirn, unsere Seele, kann sich nicht genügen Erholen.


Bei einer wissenschaftlichen Studie gaben 95% der Teilnehmer an zwischen 7h und 9h Schlaf zu benötigen. Bei einem gezielten Schlaftest kam heraus, dass wirklich nur jeder 40. Proband (2.5%) weniger als 7h benötigt und ebenso viele mehr als 9h und mehr Stunden. Die Langschläfer haben jedoch ebenfalls eine Neigung zu Übergewicht und Depression, ca. 8h (7-9h) sind also das gesündeste Mittelmass. Für jemand der um 6.00 Uhr aufstehen muss heisst dies also, plus-minus, um 21.00 Uhr Feierabend, um 21.30 Uhr ins Bett, so dass man um 22.00 Uhr sicher schläft.


Entscheidend Weiterkommen mit einem fitten Kopf

Wenn wir schlafen erholt sich unser Gehirn. Es geht alle Ereignisse nochmals durch, sortiert unrelevante aus und markiert die wichtigen für den Langzeitspeicher. Wenn wir Prüfungen haben oder Ereignisse, die besondere Leistung von uns fordern, nützt uns das einmalige gut ausschlafen und Frühstücken nicht so viel. Wir sind dann zwar frisch und munter, doch der Lernstoff muss vorher schon mittels Schlaf gelernt worden sein um eine gute Prüfung zu schreiben.


Forschungen haben gezeigt, dass es deshalb so wichtig ist nach intensiven Lernphasen am Tag auch genügend Schlaf zu haben, um so Gelerntes im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Sonst nützt uns das ganze Lernen und Üben nichts! Guter Schlaf hilft unserer Festplatte alles am richtigen Ort abzuspeichern.


Bei einem anderen Experiment wurden zwei Gruppen für ein Spiel eingespannt, worum es um eine Gewinnstrategie ging. Einer Gruppe wurde die Taktik am Abend erklärt und sie konnten eine Nacht darüber schlafen. Die andere Gruppe erhielt am Morgen die Erklärung und hatte den Tag hindurch die Möglichkeit darüber nachzudenken. Es stellte sich heraus, dass die «darüber schlafenden» Probanden 4x häufiger zu tauglichen Entscheidungen fähig waren, als die anderen. Dieser Schlafeffekt fällt umso deutlicher aus, je schwieriger ein Problem ist. Geben Sie sich also bei komplizierten Entscheidungen die Zeit eine Nacht darüber schlafen zu können. Es lohnt sich!


Gesund bleiben: Der beste Erkältungsschutz ist Schlaf

Wissen Sie was besser gegen Erkältungen hilft als die Grippeimpfung vor Grippe? Es ist tatsächlich Schlaf. Es gab ein Experiment indem Personen 14 Tage lang angeben mussten wie gut sie jeweils geschlafen haben. Dann wurden ihnen Schnupfenviren verabreicht. In den darauffolgenden 5 Tagen wurden sie nun beobachtet, ob sie Schnupfen bekamen oder nicht. Das Ergebnis: Bei denjenigen, welche weniger als 7h Schlaf in den Tagen davor hatten, war die Wahrscheinlichkeit sich zu erkälten 3x so hoch wie normal.


Warum? Bei Schlaf finden unzählige Regenerations- und Heilungsprozesse statt. Bei Schlafmangel steigt der Blutdruck, Entzündungsvorgänge verstärken sich und macht es Grippeviren einfacher. So steigt auch das Risiko von Gehirnschlägen und Herzkrankheiten.


In kalten Jahreszeiten sollten wir also besonders darauf achten genügend Schlaf zu bekommen. So ist die Wahrscheinlichkeit krank zu werden deutlich geringer.




Wenn wir mitten in der Nacht geweckt werden oder einfach zu spät ins Bett gehen, führt das unweigerlich zu wenig Schlaf und hat eine Kettenreaktion zur Folge. Am nächsten Tag brauchen wir länger um wach zu werden, kompensieren mit viel Kaffee, Energiedrink oder Zucker, auf Bewegung oder Sport haben wir den Rest des Tages sowieso keine Lust, beim Autofahren können wir leicht etwas übersehen oder träumen vor uns hin (Sekundenschlaf). Und im Büro oder der Schule ist es schwierig sich zu konzentrieren, geschweige etwas vernünftiges zu produzieren. Zwischenmenschlich sind wir eher kurz angebunden, geduldig und verständnisvoll waren Sie mal gestern. Sie mögen kein Smalltalk und keine grossen Pläne schmieden. Und attraktiv sehen wir dabei sowieso nicht aus, da hilft auch Schminke nicht viel. Kurz - Uns wird völlig die Lebensmotivation entzogen!


Wir tapsen wie mit einer Nebelglocke durch den Tag, denn: Wir wollen einfach nur schlafen! Oft zieht sich das einige Tage so hin, bis sich unser Körper erholt hat, vorausgesetzt wir geben ihm den nötigen Schlaf. Und auch wenn es uns selbst nicht so auffällt, so spüren unsere Mitmenschen, dass wir deutlich weniger umgänglich sind als sonst und erkundigen sich vielleicht sogar ob wir krank werden oder einen schlechten Tag haben. Dabei hatten wir bloss eine schlechte Nacht!


Ohne ausreichend Schlaf ist man einfach ein anderer Mensch. Die Forschung sagt das 1,5 h weniger Schlaf als gewohnt einen Drittel der Tagwachheit beschneiden, also anders gesagt: Ein Drittel deines Tages bist du beduselt! Erholung ist so wichtig! Eine zusätzliche Stunde Schlaf ist sogar entscheidender als eine Stunde Arbeit oder Bewegung. Mit dem Schlaf steht und fällt unser Tag. Überlegen Sie sich also beim nächsten Mal gut, ob sie wirklich auf eine Stunde verzichten wollen. 


Denn Sie zahlen dafür einen hohen Preis. Schlafmangel wirkt z. B. am Steuer wie Alkohol. Wissenschaftlich konnte eruiert werden, dass 4h weniger Schlaf sich wie 2l Bier auswirkt! So logisch wie uns dies beim Autofahren einleuchtet, müsste es uns auch bei der Arbeit sein. Bei Schlafmangel gehen wir «betrunken» zur Arbeit und dass dies gefährlich und fahrlässig ist liegt auf der Hand. Piloten und Chirurgen haben deshalb vorgeschriebene Ruhezeiten.


Wenn Sie also gute Arbeit abliefern wollen und ihnen der respektvolle Umgang mit Menschen wichtig ist, dann räumen Sie Ihrem Schlafbedürfnis mehr Wichtigkeit ein! Es wird zudem Ihre Arbeitszufriedenheit steigern! Die meisten Leute die Unzufriedenheit im Job beklagen, leiden unter Schlafmangel. Ob der Job Ursache ist oder sich der Schlafmangel negativ auf den Job auswirkt ist oft nicht klar, aber man befindet sich in einem Teufelskreis, aus dem man dringend aussteigen sollte! Keine Arbeit ist es Wert, dass Sie dermassen an Gesundheit einbüssen und kein Abendprogramm rechtfertigt bewussten Schlafmangel im Alltag mit Mitmenschen.


Schönheitsschlaf

Wenn jemand unausgeschlafen ist, sehen wir das von weitem und er wirkt unattraktiver auf uns. Bei einer Studie des British Medical Journal wurden 65 Leuten Fotos von ausgeschlafenen und unausgeschlafenen Menschen gezeigt. Nach dem Test wurde klar, dass wir Menschen sehr gut unterscheiden können, ob jemand genug geschlafen hat oder nicht.


Ohne mehr über die Personen auf den Fotos zu wissen, wurden die unausgeschlafenen als ungesünder und unattraktiver eingeschätzt. Schlafmangel zeigt sich vor allem an unserer Haut, was sie alt aussehen lässt. Sollten sie also morgen gut aussehen, schlafen sie unbedingt genug!



Im Bett gilt Qualität vor Quantität. Es kann sein das Sie gefühlte 12h im Bett verbracht haben und sich am nächsten Tag trotzdem völlig kaputt fühlen.


Abgesehen davon, dass uns zu viel Schlaf genauso müde machen kann wie zu wenig, sind die verschiedenen Schlafstadien sehr wichtig. Es gibt Messgeräte, die ähnlich wie Schrittzählgeräte, am Körper befestigt werden und unseren Schlaf messen können. Diese sagen uns dann jeweils am Morgen wieviel leichter Schlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf (traumreiche Schlafphase mit schnellen Augenbewegungen) wir in der Nacht davor hatten. Es ist erstaunlich wie genau die Daten mit der eigenen Empfindung zusammenpassen. Wenn man zwar seine obligatorischen 8h liegend im Bett verbringt und sich trotzdem die halbe Nacht hin und her wälzt, ist die Erholungsqualität für den Körper deutlich schlechter, als wenn man auch wirklich schläft.


Gut, das hätte ich ihnen auch so sagen können, aber wichtig ist doch zu wissen, dass nur Schlaf mit Tief und REM-Schlaf gute Erholung bringt und nicht quasi faules Herumliegen. Auch wenn ich einmal in der Nacht aufwache, weil ich noch aufs Klo muss mindert das deutlich die Schlafqualität, da ich wieder die einzelnen Stadien „durchschlafen“ muss bis ich die nötige Tiefe erreiche um in die REM-Phase zu kommen, welche mir die wirklich nötige Erholung bringt.


Mit weniger Gewicht schläft es sich besser

Guter Schlaf und Körpergewicht gehen Hand in Hand. Guter Schlaf hilft beim Abnehmen und verringert den Appetit, da es das Verdauungshormon Leptin ankurbelt und das appetitanregende Hormon Ghrelin drosselt. Wiederum sorgt Übergewicht, insbesondere das Bauchfett, für Müdigkeit und Energielosigkeit am Tag und stört abends den Schlaf. Abnehmen ist deshalb auch ein bewährtes Mittel bei der Kombination von Übergewicht und Schlaflosigkeit.


Ersetzten sie doch eine Stunde vor dem TV durch eine Stunde Schlaf, es würde sich doppelt lohnen! In einem Jahr könnte sich das auf 6.5kg Körpergewicht summieren, dass sie verlieren würden. Bedenken Sie, Schlaf ist kein Luxusgut, es ist eine natürliche Notwendigkeit und nicht etwas, was einfach nur Zeit kostet.


3.1. Chronotypen

Etwas was Tom Rath in seinem Buch zwar nicht erwähnt, ich aber für sehr wicht erachte, ist die "Innere Uhr" bzw. die Tatsache, dass es verschiedene Tages- bzw. Schlaftypen gibt. Die bekanntesten sind die Lärchen, die gerne früh aufstehen und früh ins Bett gehen. Und die Eulen, die einen verschobenen Wach-Rhythmus haben und die Nacht zum Tag machen können.


In der modernen Schlafforschung hat der amerikanische Schlafforscher Michael Breus jedoch sogar vier verschiedene Schlaftypen identifiziert, die auch als die 4 Chronotypen bekannt sind: der Bär, der Löw, der Wolf, der Delfin.


Schlafverhalten des Bären

Der Bär ist der häufigster Chronotyp, beinahe die Hälfte der Deutschen sind Bären:

  • Schläft gern und viel

  • Braucht morgens etwas länger, um richtig wach zu werden (Snooze Funktion)

  • Tagsüber produktiv und gewissenhaft

  • Ab Nachmittag setzt Müdigkeit ein

  • Legt gerne eine Siesta ein

  • Geht früh ins Bett

  • Selten Probleme mit Schlafstörungen

Empfehlungen für den Bären:

  • Weckzeit um 7 Uhr und frische Luft nach dem Aufstehen

  • Eiweißreiches Frühstück und Kaffee erst 1.5h nach dem Aufstehen

  • Konzentrationsaufgaben am späten Vormittag

  • Abend für Geselligkeit und Sport geeignet


Schlafverhalten des Löwen

  • Startet den Tag früh, meist zwischen fünf und sechs Uhr

  • Nach dem Aufstehen voller Energie, zeigt frühmorgens vollen Einsatz und Tatendrang

  • Strukturiert den Tag sorgfältig und erledigt Aufgaben effektiv nach einem gesunden Frühstück

  • Akku ist am späten Nachmittag häufig schlagartig leer

  • Wird müde, was sich negativ auf das Sozialleben auswirken kann

  • Geht spätestens um 22 Uhr ins Bett und schläft meist direkt und gut ein

Empfehlungen für den Löwen:

  • Früher Start in den Tag mit gesundem Frühstück für effektive Arbeit am Morgen

  • Berücksichtigung der Müdigkeit am späten Nachmittag

  • Frühes Zubettgehen für ausreichenden Schlaf


Schlafverhalten des Wolfes

  • Morgenmuffel, zeigt sich früh oft müde und wenig konzentrationsfähig

  • Startet den Tag meist erst gegen 9 Uhr und beginn des Tages ist schleppend

  • Zeigt in der zweiten Tageshälfte kreative und leistungsfähige Phasen

  • Konzentrierte Arbeit am Abend möglich, erreicht gegen 18:00 Uhr Höchstform

  • Abends aufgedreht, leistungsfähig und kreativ, geht oft erst nach Mitternacht ins Bett

Empfehlungen für den Wolf:

  • Flexibler Start in den Tag gegen 9 Uhr, unter Berücksichtigung einer späten Zubettgehzeit

  • Berücksichtigung von kreativen und leistungsfähigen Phasen am Abend

  • Anpassung des Arbeitszeitplans an die Höchstform am Abend


Schlafverhalten des Delfins

  • Schlafen nur mit einer Gehirnhälfte, während die andere wach ist, sind daher Tagsüber oft unausgeschlafen

  • Phasenweise oder in Schüben produktiv

  • Häufige Schlafprobleme wie Einschlafschwierigkeiten und nächtliches Aufwachen


Empfehlungen für den Delfin:

  • Kalte Dusche oder Bewegung am Morgen für mehr Elan

  • Verlegung von aufmerksamkeits- und konzentrationsintensiven Aufgaben in den Nachmittag

  • Rechtzeitiges Umschalten in den Entspannungsmodus am Abend für einen erholsamen Schlaf



Achtsamkeit für den Körper - Gesund Einschlafen

4. Einschlafen

Wir müssen einige unsere Sinne beachten, wenn wir gut einschlafen wollen, schliesslich müssen genau diese sich erholen. Dazu gehört v. a. der Umgang mit unseren Augen und Ohren, aber auch der Körpertemperatur.


Licht und Augen

Künstliches, weisses Licht unterbindet die Ausschüttung von dem Hormon Melatonin vor dem Schlafengehen. Melatonin schüttet der Körper aus um einzuschlafen. Ist der Melatonin-Spiegel tief haben wir Mühe auch wirklich tief zu schlafen. Das wiederum steigert das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes.


Bei einem Test wurde festgestellt, dass die Melatonin-Wirkung bei grellem, statt gedämpften Licht vor dem zu Bett gehen um 1.5h verzögert eintritt. Die Forschung empfiehlt daher zur Raumbeleuchtung, dass Sie sich am Tag in Räumen mit viel Tageslicht aufhalten oder mit Lampen von kaltweissem Licht (6500 Kelvin). Im Winter sollten Sie spezielle Tageslichtlampen zur Beleuchtung verwenden. Hierbei ist der Blau-Anteil höher, was die Melatonin-Ausschüttung tagsüber verhindert und uns wach hält. Bei den alten Glühbirnen ist der Gelbanteil höher, da würden wir schläfrig werden.


Blau-weisses Licht wird oft bei Displays verwendet, bei Handys und TV-Geräten. Im Schlafzimmer sollten also möglichst keine Bildschirme oder ähnliches stehen, Sie tun sich damit wirklich keinen Gefallen.


Verwenden Sie am Abend besser warmweisses Licht bei 3000 Kelvin oder einen Rotfilter. Super geeignet sind auch Dimmer, wo das Licht entsprechend gedämpft werden kann. Im Schlafzimmer sollte es dann so dunkel wie möglich sein. Verwenden Sie z. B. eine kleine Leselampe, welche nicht den ganzen Raum beleuchtet.


Abendritual

In der letzten Stunde vor dem zu Bett gehen sollten sie eigentlich generell sämtliche elektronische Geräte meiden oder einen Rotfilter verwenden. Das bläuliche oder gelbe Licht kann die Melatonin-Ausschüttung bis zu 20% dämpfen. Geben Sie sich einen Ruck um ein Bildschirmfreies Abendritual zu suchen. Sie werden erstaunt sein über die Schlafqualität und die Energie, die Sie am nächsten Tag erfahren dürfen!


In einer Umfrage gaben 90% an dies eben nicht zu tun und zwei Drittel der Befragten klagten über zu wenig Schlaf während der Woche. Gewöhnen Sie sich an ein Abendprogramm, dass ihnen erlaubt ruhig zu werden und zu entspannen. Trinken oder essen Sie spät auch nichts mehr, so dass Sie nicht noch einmal aufstehen und zur Toilette gehen müssen. Klären Sie alles oder machen Sie Sport bis spätestens zwei Stunden vor dem zu Bett gehen, damit Sie mindestens eine Stunde haben um runter zu kommen.


Das Abendritual ist besonders bei Kinder sehr wichtig. Die empirische Forschung hat einen Zusammenhang zwischen dem Schlafverhalten der Kinder und deren schulischen Leistung festgestellt. Ausgeschlafene Kinder sind, so simpel es klingt, aktiver und ernähren sich besser. Schlafrituale sollten also zwingend zum Familienleben dazu gehören.


Schicken sie ihre Kinder nie zur Bestrafung ins Bett. Stattdessen ist es besser sie zu einer fixen Zeit früh ins Bett zu bringen, wo sie aber noch lesen (nur lesen) dürfen, solange sie Lust haben! In den Zimmern sollte es weder Handys, Computer, noch Fernsehgeräte haben. Es wird dem Wohl aller dienen.


Wenn am Abend die Raumtemperatur 2-4°C unter der Tagestemperatur liegt, können wir besser schlafen. Dieses Absenken der Raumtemperatur ist effektiver als jedes Schlafmittel! Der Körper reguliert an Abend seine Temperatur automatisch herunter. Liegen wir dann in einem zu warmen Raum, werden wir wach und können nicht schlafen. Sie müssen dazu nicht extra die Heizung regulieren, es genügt wenn sie kurz durchlüften.


Es macht auch nichts wenn die Tagestemperatur im Sommer höher ist als im Winter, der Körper benötigt für gesunden Schlaf lediglich diese paar Grad unterschied. Es wird ausserdem vermutet, dass zu hohe Temperatur in der Nacht zum Übergewicht beiträgt.


Ohren und abendliche Geräuschkulisse

Wenn es um uns laut wird, können viele Menschen nicht mehr schlafen. Das ist ein natürlicher Überlebens-Instinkt, falls wir mal von einem knurrenden Wildtier angefallen werden oder unser schreiendes Baby verhungern könnte. Doch in der Regel stört uns diese Fähigkeit beim Schlafen.


Wissenschaftler fanden heraus das gleichbleibende Geräusche uns nicht beim Schlafen stören, sondern sich die Schlafqualität sogar verbessert! Stört Sie also eine nahe Strassenbahn oder Hausgeräusche, die laufende Geschirrwaschmaschine, laute Nachbarn, oder Trampeln, dann laden sie sich doch eine App auf dem Smartphone herunter die «weisses Rauschen» erzeugt. Weisses Rauschen kennen Sie vom TV Leerbild, wenn kein Kanal oder Sender aufgeschaltet ist. Es übertönt oder schluckt die störende Geräuschkulisse, aber lässt sie gut durchschlafen. Probieren Sie es aus, es ist einen Versuch wert!


Wenn man sich mit Stressmanagement beschäftigt findet man neben sehr guten und hilfreichen Atemübungen, eine weitere Massnahme die sehr effektiv ist und das ist ganz simples Vorbeugen.


Wie oft geraten wir unter Stress, weil wir uns zu wenig Zeit zur Planung nehmen, nicht vorbereiten oder generell zu wenig Zeit für Aktivitäten einplanen, auch für Unvorhergesehenes oder eben gesunder Schlaf. Wir glauben zu wenig Zeit zu haben, aber unser Problem ist eher, das wir uns die Zeit nicht nehmen, sondern unvorbereitet auf uns zukommen lassen.


Chronischer Stress und schlechter Schlaf sind die Punkte, die uns wirklich umbringen können und trotzdem sind sie so «normal»! Bestimmte Krebsarten metastasieren dadurch schneller, wir werden schneller krank, weil unser Immunsystem geschwächt ist mit den ganzen Folgeerscheinungen und, und, und. Dabei fand die Forschung heraus das der Umgang mit Stress mehr Wirkung hat, als der Stress selbst! Also planen Sie ihre Lebenszeit bewusst, lassen auch mal Dinge sein, wenn jene nicht mehr in 24h reinpassen. Sie sollten sich wertvoll genug sein dafür! Und plötzlich werden Sie besser schlafen können, ganz nebenbei.


Schlaf ist Anti-Stresstherapie

Forscher der University of California in Bekeley machten mit zwei Gruppen à 150 Personen ein Schlafexperiment. Der ersten Gruppe zeigten sie 1x morgens und 12h später noch einmal stressverursachendes Bildmaterial und ermittelten jeweils mittels funktioneller Magnetresonaztomografie (MRI) ihre Gehirnaktivität. Bei der anderen Gruppe taten sie das selbe nur zu einem anderen Zeitpunkt. Das erste Mal abends und einmal morgens, damit jene in den 12h dazwischen schlafen konnten.


Die «schlafende Gruppe» reagierte weniger emotional auf die erneute Sichtung der Bilder und ihre Stresshormone waren gesunken, was bei der ersten Gruppe nicht der Fall war. Man fand heraus das in der REM-Phase die stressbedingten physiologischen Reaktionen aussetzten, damit das Gehirn überhaupt die Chance hat emotionale Erinnerungen zu reaktivieren und einzuordnen, sprich verarbeiten, kann. Schlaf kann Sie also nach einem emotional stark geprägten Tag wieder auf die Beine stellen.


35-40% der Menschen haben Einschlafprobleme oder werden Tagsüber müde.


Der Schlafforscher Brad Cardinal hat herausgefunden, das 65% von jenen Menschen mit Einschlafproblemen, die sich regelmässig 150 Min pro Woche sportlich betätigen, dies genauso geholfen hat wie pharmazeutische Schlafmittel und ihre Konzentration konnte zudem verbessert werden.


Das Training am Morgen hilft für die stabile Stimmung durch den Tag, das am Abend für einen guten Schlaf. Es gibt den Glauben, das abendlicher Sport eher wach hält, doch die Forschung sagt, dass es dem Schlaf eher deutlich verbessert, gerade wenn wir viel Stress durch den Tag hatten. Bewegung sollte also Schlaf-Medikamenten für den ersten Schritt vorgezogen werden.



Achtsamkeit für den Körper - Gesund Aufwachen

5. Aufstehen

Wer kennt sie nicht und hat sie nicht schon genutzt? Die Schlummertaste. Wissenschaftliche Untersuchen haben jedoch ergeben, dass ab dem Zeitpunkt wo der erste Wecker klingelt unsere Schlafphase endet und diese weiteren zerhackten Halbschlafstücke nichts weiterbringen, als dass man immer wieder erneut einschläft und wieder wach wird. Und diese letzten Minuten könnten ihnen den entscheidenden Rest für einen guten Start in den Tag geben.


Es ist also besser den Wecker bis zur letzten Minuten einzustellen, so das ein weiteres Schlummern gar nicht in Frage kommt! Wenn ihnen das schwerfällt, dann stellen Sie den Wecker in die andere Ecke des Raumes, so dass Sie aufstehen müssen. Dazu gibt es sogar diverse Modelle im Internet. Tageslichtwecker wären hierzu die sanftere Methode.


Es gibt auch Menschen die jeden Tag zur gleichen Zeit wach werden. Jenen hilft es höchstens als Back-up, falls sie doch einmal länger schlafen sollten, da kann man glatt neidisch werden!


Kaufen Sie am besten auch keinen Wecker wo das Display in der Nacht in Ihr Gesicht leuchtet oder Sie die Uhrzeit von weitem sehen können. Sie finden das vielleicht unlogisch, jedoch wenn Sie in der Nacht wach werden und die Uhrzeit ihnen ins Gesicht springt, wird das schlechte Gewissen umso grösser und der Stress hält Sie wach. Nehmen Sie lieber einen mit Lichtknopf oder drehen Sie ihn um, es ist hilfreicher als Sie sich jetzt vorstellen können.


Wenn wir am Wochenende ausschlafen fühlt sich das zwar wunderbar an, aber eigentlich tun wir uns damit keinen gefallen. Unser Körper unterliegt sogenannten zirkadianen Rhythmen, also Hormonsystemen die innert 24h stattfinden, wie u. a. der Schlaf-Wach-Rhythmus von der Chronobiologie.


Beim Ausschlafen essen wir um eine andere Zeit, trinken nichts am Morgen früh, haben kein Sonnenlicht, gehen nicht zur Toilette, etc. für unseren Körper ist das wie ein Jetlag. Deshalb sind dann Montage als Mini-Jetlags so furchtbar oder die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt.


An der Harvard Medical School wurde ein Schlafexperiment mit gesunden Erwachsenen durchgeführt. Sie wurden während 5 Wochen beim Schlaf beobachtet. In der ersten und letzten Woche konnten sie nach ihrem natürlichen Rhythmus schlafen und in den mittleren 3 Wochen wurden sie gezielt im Schlaf gestört wo sie noch ca. 5-6h Bettruhe hatten. Die Schlafenszeiten wurden willkürlich verlegt, wie wenn man auf Reisen wäre oder bei Schichtdienst. Das Ergebnis zeigte, dass die Glukosesteuerung völlig durcheinander geriet und der Vorstufe von Diabetes und Übergewicht gleich kam! Wenn ihre innere Uhr also richtig gehen soll, müssen Sie jeden Tag um etwa die gleiche Zeit aufstehen. Dadurch wird sich ihre zu-Bett-geh-Zeit ebenfalls einpendeln.



Quelle: Rath, Tom. EAT MOVE SLEEP, Was uns wirklich gesund macht. München: Wilhelm Goldmann Verlag, 2015; Welcher Schlaftyp bin ich? – Vier Schlaftypen nach Breus, Linda Liss, https://www.betten.de/magazin/vier-schlaftypen-breus.html, zugriff: 06.04.2024









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