top of page

Vom Loslassen und der Geduld - Gelassenheit individualpsychologisch 1/2

Gelassenheit aus Individualpsychologischer und Christlich-seelsorgerischer Sicht betrachtet. Geduld ist ein Schlüssel zur Gelassenheit. Teil 1/2 Selbstmitleid ist ein grosses Hindernis für Seelenfrieden (siehe Teil 2).

Geduld und Gelassenheit - Individualpsychogisch

Inhalt



1. Gelassenheit gewinnen

Gelassenheit hat mit Verzicht zu tun. Mit Sein-Lassen. Wir müssen lernen unnötigen Ballast abzuwerfen. Um Neues zu gewinnen, dürfen wir Altes verlieren. Los-lassen.


Zuerst können wir erkennen, an welchen Orten Gelassenheit erforderlich ist. Gelassen-Sein ist ein Lebensstil, eine Lebenshaltung. Wir dürfen achtsam werden auf unsere Lebenseinstellungen und hinterfragen, ob es sich nicht lohnen könnte etwas daran zu ändern. Gelassenheit ist kein Verdienst, sondern ein Gnadengeschenk und eine Aufgabe. Das ist kein Wiederspruch. Denn selbst die besten Gnadengaben verderben, wenn sie nicht genutzt werden. Es ist also eine Gnade Gelassenheit als stetige Aufgabe zu leben, nur so können wir die Freiheit davon ernten.


Sie erfahren Gelassenheit, wenn Sie…

  • …Unerledigtes zurücklassen können

  • …nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen

  • …Sie negative Gedanken stoppen

  • …vergeben können

  • …die Vergangenheit ruhen lassen

  • ...beunruhigende Fragen an Gott abgeben

  • …auf Gottes Zukunft vertrauen


Mehr Eigenständigkeit, weniger reagieren auf andere

Jemand der nur auf Umstände, Wünsche, Bedürfnisse, Bitten, Aufgaben, Pflichten… etc. reagiert, wird gelebt. Er kann nicht Nein sagen. Er hat seine Selbstbestimmung, Eigenständigkeit, Eigenleben verloren. Weil er glaubt mit Sorgen, Kontrolle, mit Scham und Schuldgefühlen, mit Angst reagieren zu müssen, lässt es zu, dass andere sein Leben bestimmen. Er ist abhängig von anderen. Stets auf andere gerichtet, nimmt er Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle von anderen sehr gut wahr. Dabei nimmt er die anderen zu ernst und / oder ernster als sich selbst.


Doch wenn andere uns fordern, kritisieren, in Beschlag nehmen, müssen wir auch Nein sagen können. Wir müssen prüfen ob die Zumutungen angemessen sind oder nicht! Niemand muss reagieren auf jemand anderen. Richtig ist: Wir nehmen den anderen ernst, sind aber frei in unseren Entscheidungen.


Je mehr wir eigenständig, unabhängig denken und handeln, desto ruhiger und gelassener reagieren wir.

Müssen Sie alles persönlich nehmen? Ich denke nicht. Wer sich alles zu Herzen nimmt, wird herzkrank. Menschen mit dem Gewissen einer Briefwaage, jene die selbst schnell ein schlechtes Gewissen haben, nehmen Reaktionen anderer genau so schwer. Sie sehen hinter jedem Stein eine Provokation, Lügen, Aufforderung, Böses, Missgunst, hinterfragen alles und jeden, natürlich auch sich selbst! Sie ahnen Reaktionen und Folgereaktionen schon weit voraus, manchmal weit an der eigentlichen Realität vorbei. - Sie machen sich und andere wahnsinnig! Sie fühlen sich in Anspruch genommen, reagieren ärgerlich und belasten andere erst recht.


Doch niemand muss müssen. Wir dürfen die 1000 Kümmernisse sein lassen. So beruhigen sich die Nerven von ganz alleine. Wir werden gelassen, wenn wir von anderen/anderem losgelassen haben und bei uns selbst bleiben.


Negative Gedanken wie Unterstellungen, Schlimmes befürchten, sich jede Freude rauben lassen, den Teufel an die Wand malen, sind wie Gift für uns. Es sind Ängste, Pessimismus, irrige Überzeugungen und Schwarzseherei, die wir bewusst stoppen und verändern können. Wenn wir glauben, dass wir für unsere Gefühle nichts dafür können, ist das falsch! Auf Lebensüberzeugungen folgen Gedanken und diese äussern sich in und mit Gefühlen, welche wiederum die Lebensüberzeugungen bestätigen. In diesen Kreislauf können wir eingreifen, wenn wir bewusst die negativen Gedanken kontrollieren. Bewerten wir anders, fühlen wir anders und ziehen andere Schlussfolgerungen für unser Leben daraus.


Heutzutage muss alles schnell gehen. Die Time-is-money-Ideologie ist allgegenwertig im Alltag und der Wirtschaft. Darunter leidet vor allem unsere Gesundheit. Der getriebene Mensch reagiert im Stress nervös, der Körper u. a. mit nervösem Magen oder ähnlichem.


Die Gegenbewegung zum Fastfood ist Slowfood. Wer sich in Pausen Zeit nimmt zum Essen, ausgiebig kaut, die Gabel auch Mal ablegt, zeigt Ruhe und Gelassenheit. Wer in der Hektik neben Karriere, Ehrgeiz, Zielerfüllung noch nebenbei zwischen bissen, schlucken noch hastig trinkt, demonstriert die Unruhe unsere Zeit. Es ist eine Frage der Einstellung. Die Gesinnungsänderung ist entscheidend für die Lebensstielkorrektur. Entscheiden Sie sich immer für Gelassenheit. Ruhe und Gelassenheit in der Arbeit, in im Alltag, am Küchentisch.


Spiritualität und der Umgang mit Stress und Entspannung

Eine ausgeglichene Job-Life-Balance ist ein grosses Thema unserer Zeit. Seelische und körperliche Gesundheit ein Dauerbrenner. Neben dem gesunden positiven Stress, leiden wir in der Regel am negativen Stress. Alles was über – anstrengt, -belastet, -fordert, übertreibt, stört, bedroht, macht krank und kann töten. Dieses Zuviel an Stress kann sich zeigen durch Lärmstress, Leistungsstress, Verkehrsstress, optischem Stress, Konfliktstress… etc.


So individuell wie wir sind, ist auch unser Stressempfinden und zeigt sich in der Überlastung. Unser Körper erträgt die Über-Spannung nicht mehr und sein ausgeklügelter Schutz- und Verteidigungsmechanismus wendet sich plötzlich gegen uns. Wir erkranken an psychosomatischen Störungen, die sich so individuell zeigen wie das erlebte Stressempfinden.


Der Berliner Nervenarzt J. H. Schulz hat an Fakiren aus dem Orient eine ganz besondere Entdeckung gemacht. Fakire haben die Fähigkeit bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf unwillentlich steuerbare Körpervorgänge zu nehmen. Z. B. können Sie den Pulsschlag steuern, somit den Kreislauf und Blutdruck zu ihrem Willen ändern. Aufgrund dieser Tatsache hat Herr J. H Schulz im Jahr 1920 das Autogene Training erfunden, wo «konzentrierte Selbstentspannung» eingeübt wird. Man lernt Zustände des Körpers wahrzunehmen, die wir normalerweise nicht bemerken und bewusst zu empfinden, Einfluss zu nehmen und somit zu entspannen.


Es hat sich gezeigt, das Achtsamkeit und Autogenes Training sehr hilfreich sein können bei psychosomatischen Störungen, da die Krankheitszustände durch die seelische Fehlregulation eingedämmt werden kann. Dadurch lässt sich Medikationen wie Psychopharmaka, Schlaf- und Schmerzmittel einschränken und den Über-Stress prophylaktisch vorbeugen.


Es gibt vielleicht Menschen, die mit Mentaltraining in Glaubenskonflikte kommen. Sie denken, dass hier mit okkulten Praktiken oder spirituell fragwürdigen Einflüssen gearbeitet wird. Dazu gibt es in der Bibel einen praktischen Rat: Wer etwas für unrein hält, für den ist es tatsächlich unrein. Niemand soll also zu etwas gezwungen werden, das ihm nicht entspricht. Im Römer 14, 13-23 (Bibel) wird vor allem über unreine Speisen gesprochen, es könnte jedoch auch sein, dass man dieses Prinzip auch auf geistige Speisen anwenden kann. Da ich kein Theologe bin, aber Ihnen die Information nicht vorenthalten wollte, empfehle ich Ihnen diesbezüglich das persönliche Gespräch mit Jesus.


Viele stören sich auch an dem Wort Selbst, dass oft im Zusammenhang mit solchen Methoden in Verbindung gebracht wird, wie z. B Selbstentspannung, -suggestion, -verwirklichung, -heilung. Das Traurige am Mensch ist ja, dass er sich selbst retten und erlösen will und sich auch selbst von seinen körperlichen und seelischen Problemen heilen möchte – alleine ohne Gott. Klappt das nicht, hilft nur noch beten, so das allgemeine Denken.


Gott allein soll es uns nun wegnehmen! Doch das tut er selten einfach so. Ehrlich, ich denke diese klassischen Wunder sind die Ausnahme. Gott will mit uns zusammen uns helfen und heilen. Es braucht unseren Einsatz und seine Kraft. Mindestens ein regelässiges Gebet von unserer Seite braucht es schon! Einen Trainer oder Arzt treffen sie ja auch nicht nur einmal und dann ist gut. Es braucht unser regelmässiges Suchen nach Gott Vater, Gott dem Schöpfer, Gott dem Heiler und Seelsorger.


Geben Sie ihm die Chance Ihnen Antworten zu geben. Versuchen sie offen zu sein für ihn. Bemühen Sie sich darum eine spirituelle Verbindung mit Gott zu finden, so dass er Ihnen Begegnen kann. Sei es durch Bibel lesen, Musik, Lieder singen, Anbetung, beim Sport, beim Malen und Gestalten, etc., da gibt es für Gott ja viele Wege. Das Bewusstsein, dass wir auf ihn angewiesen sind, in allem, ist wichtig. Darum braucht es Kommunikation mit ihm. Ich bin sicher, dass er möchte, dass wir Verantwortung für unser Leben übernehmen, uns durch ihn helfen können. In diesen Selbsterfahrungen benötigen wir die Unterstützung von Jesus und dem Heiligen Geist, die uns dabei leiten.


«Gott gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.»



Wenn wir stur sind, irreale Ziele verfolgen, etwas durchsetzen wollen, das nicht durchsetzbar ist, werden wir meist unzufrieden, unglücklich und hektisch. Wir reagieren blind aus Verzweiflung und ignorieren die Realität seiner Begrenzung. Unsere Energie und Ressourcen, Zeit sind begrenzt. Wir müssen im Leben lernen demütig werden vor dem, was für uns realistisch ist! Wer falsche Ziele loslässt wird gelassener. Wer für sich reale Ziele ver-folgt, sieht Er-folge. Man erlangt dabei Zufriedenheit und Zufriedenheit ist immer ein Zeichen von Gelassenheit.


Kennen Sie den Satz: Früher war alles besser. Man hört ihn oft von Leuten, die keine gute Zukunft sehen. Unsere Sensations-Reklamations-Nachrichtenflut verstärkt oft den Eindruck, dass es mit der Welt ja nur bergab gehen kann. Man wäre ja naiv etwas anderes zu glauben. Viele Menschen sind zwar vom technischen Fortschritt überzeugt, doch leben sie oft wie Tiere. Sie leben, aber wissen nicht wozu. Sie konsumieren, aber verfolgen keine Ziele. Sie erlebe keinen Antrieb, Einsatz, Begeisterung oder Verantwortung. Wir Christen sollen keine Traumtänzer, aber auch keine Katastrophenprediger sein. Wer weiss und vertraut, dass Gott alles in seiner Hand hält, kann Lebens- und Existenzängste gelassener entgegentreten.


Beunruhigende Fragen an Gott abgeben

Wir alle werden früher oder später mit Fragen konfrontiert, die uns niemand beantworten kann oder wir von niemandem beantworten lassen können. Warum geliebte Menschen sterben oder wieso ein Mensch schlimmes Leid erfährt, Ungerechtigkeiten die wir nicht fassen können, Dinge die unseren ganzen Verstand in Frage stellen. Auch Christen werden von Zweifel aus der Bahn geworfen. Das kann uns entmutigen und resignieren. Niemand kann Schicksale bestimmen, ändern oder gar erklären – ausser der Schöpfer selbst! Gott Elohim.


Der Theologe Jörg Zink schreibt, dass die Schwester der Gelassenheit Bescheidung sei. Bescheidung bedeutet dasselbe wie Beschränkung. Er spricht davon, dass man immer nur ein Stück Teilwahrheit erlebt, Stückwerk, nur eine Seite der Medaille kennen und Gott uns genau nur diese Begrenzung anvertraut und verantworten lässt. Und weil er weiss, dass uns dadurch mit zig unbeantworteten Fragen konfrontieren muss, fordert er uns auf „alle meine Sorgen auf ihn zu werfen“. Wir dürfen ihm alles, einfach alles, abgeben. Alles was ängstigt, in tiefe Trauer stürzt, man nicht verstehen oder fassen kann. Wir dürfen die Bescheidenheit entwickeln, dass wir nicht alles verstehen können und müssen. Das ist schwierig für uns Menschen, weil wir für alles eine Erklärung verlangen, damit unsere Welt nicht willkürlich erscheint. Doch wer alles vertrauensvoll in Gottes Hände legen kann, erfährt Gelassenheit, dass Gottes Wege höher sind als unsere.




Geduld und Gelassenheit - Umgang mit Verlust

Wenn wir spirituellen Frieden gefunden haben, haben wir wohl tief im Herzen verstanden: Alles was in unserem Leben ist, kommt von Gott. Nicht nur Materielles, auch unsere Begabungen, unser Job, Ehepartner, unsere Eltern, unsere Kinder, Freunde und die "Zufälle des Alltags". Es ist eigentlich falsch, wenn wir da von «Geschenken» sprechen, die Gott uns gibt und wir behalten könnten. Es ist eher ein Ausleihen, ein Anvertrauen aus Gottes Sicht. Denn irgendwann müssen wir alles wieder ungefragt zurückgeben. Gott ist uns keine Rechenschaft schuldig. Der Gott, der gibt und der Gott, der nimmt, ist derselbe.


Mit Verlust tun wir uns besonders schwer. Der Tod eines geliebten Menschen darf nicht überspielt werden. Der Verlust von Hab und Gut kann sehr schmerzhaft sein. Auch das Zurücklassen des «Alten Menschen», nach der Bekehrung, ist kein Zuckerschlecken, oft bedeutete es Kündigungen von Lebensarten, Job oder Freundschaften. Verdrängung wäre nicht richtig, Trauerarbeit notwendig. Aber sie sollte nicht jahrelang ein Leben belasten. Wer nicht loslässt bleibt in Schmerz und Bitterkeit zurück. Das ehrt niemanden.


Unrealistische Vorstellungen/Ideale loszulassen – wissen was mein Wert ausmacht, wer man ist

In der Regel fällt es uns leichter über andere und ihr Handeln zu urteilen; über ihre Motive und Ziele, als über uns selbst. Wenn jemand seinen Träumereien nachjagt und dabei versagt, «hat das ja jeder kommen sehen». Vielleicht kennen Sie ja die Geschichte des «verlorenen Sohnes» aus der Bibel. Er wollte zuerst allen Spass, keine Verpflichtung, verprasst alles und kommt als geschlagener Hund wieder nach Hause zurück in die liebenden Arme seines Vaters. Sein Erbe ärmer, aber eine sehr wichtige Erfahrung reicher.


Was sind die falschen Sehnsüchte, die unsere Herzen aus Eitelkeit anstreben? Ein erfolgreiches Leben, Anerkennung, Bestätigung, ansammeln von Ehre, Besitz und Reichtum, oder simple Beachtung und Liebe von Menschen? Und versagen wir dabei nicht auch regelmässig? Ja als Christen wollen wir beides, die Vorzüge dieser Welt und das Vaterhaus Gottes. Liebevolle Arme und ein Gott, der beide Augen zudrückt, wenn dann doch einmal alle anderen Angeboten für uns an Attraktivität verloren haben.


Wenn wir das «ferne ideale Leben» mit seinen 1000 Reizen und Möglichkeiten verlassen und umkehren, ist das erst der Anfang. Der Rückweg ist das eigentlich Schwierige, nicht das Eingestehen des Versagens. Es sind die Stimmen, dieser Welt, die uns glauben lassen wollen nur zurückkommen zu dürfen, wenn ich mein Gutsein, Ruhm und Anerkennung, Beliebtheit und Besitz verdient habe. Spiritualität kann dabei eine enorme Hilfe sein! Religion und Glaube haben hier Antworten für den Menschen, die ihm Halt geben. Was ist der Sinn des Lebens, was macht unsere Identität wirklich aus, was ist unser Wert?


Als Christ überhöre ich schnell mal die Stimme Gottes, die mich «mein Sohn», «meine Tochter» nennt, unabhängig von meiner Leistung und Erfolg. Ich will glauben mehr sein zu müssen, mehr können müssen als «das Kind des einen Vaters» und fühle mich deshalb wertlos. Doch was macht denn meinen Wert aus?


Mein Wert ist allein durch die Tatsache gegeben, dass ich «das Kind des einen Vaters» bin! Ich bin durch Jesus gerechtfertigt und durch ihn ein Gotteskind. Mir steht Menschenwürde zu. Gott hat einen Plan, einen Sinn für mich und mir dazu Fähigkeiten gegeben, die gut genug für mein Leben und meine Berufung sind und die ich entdecken darf, wenn ich mich zu ihm bekenne. Nicht mehr und nicht weniger gilt vor Gottes Thron, vor dem Leben, vor der Ewigkeit!


Klar, ich will auch Sicherheit und Bedeutung am Liebsten nur aus mir selbst heraus, doch das wird mir nie so gelingen, dass ich Gelassenheit und Ruhe im Herzen erreichen könnte. Es ist schlicht nicht realistisch. Je mehr wir die Fesseln loslassen können, erfolgreich zu sein, Stolz, Anerkennung und Besitz in dieser Welt zu erringen, werden wir gelassener werden. Der «verlorene Sohn», der die wahrhaftige Heimkehr zu Gott geschafft und dem «fernen idealen Leben» den Rücken zugekehrt hat, dieser sollte unser Vorbild sein!


Negativer Stress ist in der Regel ein Hausgemachtes Problem. Je erfolgreicher und erfolgsorientierter wir leben wollen, desto mehr werden wir womöglich in Hektik und Spannung verbringen. Wir überfordern uns, weil wir etwas zu Ende bringen möchten, bevor es zu spät ist. Je mehr wir vollbringen wollen, desto mehr bleibt ungetan und ein Lebens-/Leidensdruck entsteht. Doch Gott ist in unserer Unvollkommenheit bei uns und gibt uns die Erlaubnis nicht alles in unserem Leben erreichen zu müssen, was wir uns vornehmen. Wir dürfen lediglich zur Treue verpflichtet sein. Diese Erkenntnis kann sehr befreiend sein, wenn man loslässt.


Wenn ich doch nur hätte! Hätte, hätte, hätte! DANN wäre alles anders! Doch mit Bestimmtheit wissen wir das nicht. Es ist ja auch egal, was wäre, denn jetzt ist es so wie es ist. Es erfordert eine Akzeptanz von dem was ist und ein Loslassen von dem, was hätte sein können. Wer ständig nach hinten schaut verrennt sich in Selbstvorwürfen, Schuldgefühle und Selbstmitleid. Das macht unglücklich und unfrei. Selbst Jesus sagt in einem Zitat: «Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geeignet für das Reich Gottes.» Ganz schön hart! Doch was er unterm Strich vermutlich meinte: Leben Sie im Heute, sonst kommen Sie nicht vorwärts. Die Vergangenheit ist passé. Schauen Sie zuversichtlich in die Zukunft, es kann nur anders werden.


Ein ganz extremes Beispiel des Nicht-Loslassen-wollen ist der Co.-Abhängige. Er tut das Gegenteil von dem was Gelassenheit bringt, er reagiert übergriffig und lässt jemand anderes nicht los.


Was definiert einen Co.-Abhängigen? Im Grunde ist er jemand, der sich für jemand anderes verantwortlich fühlt, der sich (noch) nicht für sich selbst verantwortlich fühlt. Ein Unmündiger oder der klassische Sucht-Erkrankte ist jemand, der seine Sucht mit einem Co.-Abhängigen sehr gut kultivieren kann. Das ist eine sehr ungute Konstellation und doch kommt sie sehr oft vor, weil da zwei Puzzleteile zueinander finden, die aus ungut interpretierten Motiven, wunderbar ineinander passen.


Der Co.-Abhängige kümmert sich sehr gerne um andere. Das gibt ihm einen Sinn, er wird gerne gebraucht, drängt sich auf, beschäftigt sich mehr mit dem anderen, reagiert generell viel stärker auf sein Umfeld als auf sich selbst. Doch er zeigt sich enttäuscht, ja mit Wut und Bitterkeit, wenn sein ungefragtes Tun nicht angenommen wird. Schlussendlich wird er zur Belastung jeder belasteten Person. Der Co.-Abhängige verliert unbewusst seine eigene Identität, weil er sich zu sehr an die andere Person und ihr Problem fesselt. Verliert jene Person ihr Problem, wird der Unmündige mündig, würde der Co.-A. nicht mehr gebraucht werden und wäre wieder mit sich selbst konfrontiert. Der Süchtige darf also in dieser Beziehung nicht gesund werden, der Unmündige nicht erwachsen und reif werden.


Wenn wir so voller Sorge und Besessenheit sind, hören wir auf über uns selbst nachzudenken. Wer besessen ist, kann sich gedanklich nicht mehr lösen, wird schier verrückt! Er wir vom Problem und von anderen aufgefressen, verliert jegliche Energie und Kraft.


Viele Co.-Abhängige reagieren mit Kontrolle, Fürsorge, Verzweiflung, Wut, Depression, Selbsthass, Sorgen. Sie tun so, als ob der andere und sein Problem von ihnen abhängig wäre. Sie treten an die Stelle Gottes, ohne es bewusst zu wollen. Das einzige was dem Co.-Abhängige helfen kann ist loszulassen! Er muss verstehen, dass jeder selbst Verantwortung trägt. Selbst im Zustand, des ihm Unvorstellbaren.


Loslassen heisst nicht, dass der andere einem egal wäre. Es bedeutet: Zu kümmern und zu lieben, ohne dabei sich selbst zu verlieren. Loslassen ist kein Ausweichen, nicht kalt und nicht feindselig. Wenn wir loslassen, ernten wir Gelassenheit, einen tiefen inneren Frieden. Wir bekommen die Freiheit unser eigenes Leben zu leben, ohne schlechtes Gewissen anderen gegenüber.


Wenn Sie nicht aufhören können an jemand anderen zu denken, über ihn zu reden, oder sie innerlich so sehr aufgewühlt sind, dass es sie krank macht, oder sie etwas tun müssen, weil sie es keine Sekunde länger mehr aushalten – müssen Sie dringend loslassen! Hat es Ihnen oder dem anderen jemals wirklich etwas gebracht, dass sie sich sorgen, kontrollieren, die ganze Energie aufwänden? Vielleicht sollten Sie es in Gottes Hände legen, loslassen, es IHM überlassen.


Wenn Gott uns unsere Schuld erlässt macht er uns frei von Schuldgefühlen, Gedanken und Belastungen. Und so wie es im „Vater unser“ heisst: Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigen. Wenn Gott uns ausnahmslos vergibt, dann sollten wir uns nicht über Gott stellen und anderen nicht vergeben wollen. Ein entscheidender Punkt im Vergebungsprozess ist der, dass wenn wir vergeben, aufhören dem anderen Schuld nachzutragen. Tun wir das nicht, zeigen sich sehr bald psychosomatische Beschwerden, weil dann der Körper die nachzutragende Last der Seele trägt. Findet die Seele keinen Ausdruck reagiert der Körper. Doch vergeben wir, lassen wir Ballast, die Schuld des anderen, los, welche unsere Seelen-Körper-Verbindung gar nicht tragen kann.


Das ist natürlich nicht so einfach, wie es klingt, obwohl wir schlussendlich tatsächlich befreit wären. Negative Gefühle haben sehr viel mit unserer eigenen Erwartungen zu tun (Traumatische Ereignisse ausgeschlossen). In Enttäuschung ist das Wort Täuschung. Wo haben wir uns so sehr getäuscht, für das wir nun den anderen anklagen? Tun Sie sich den Gefallen und versuchen Sie ihren Anteil am Ganzen zu erkennen und den Täter von der Tat zu trennen.


Wenn wir uns für Vergebung entschieden haben, heisst das nicht, dass wir uns bereits leicht und frei fühlen. Gefühle hinken hinter her. Genau das ist das schwierige, wo bleibt dann die Gerechtigkeit, denkt der Mensch? Doch nur Gott darf richten. Die Gerechtigkeit liegt gar nicht in unserem ermessen. Deshalb liegt es an uns unsere Verletzung und Ballast Gott hinzugeben, dass er richten und heilen kann, nicht wir. Das ist Demut gegenüber Gott und hat nichts mit Feigheit zu tun. Unsere Verletzungen sind ja immer noch da, doch sie können nun beginnen zu heilen, weil Gott gerecht ist und dich heilen wird.


  • Er schenkt denen Heilung, die ein gebrochenes Herz haben und verbindet ihre schmerzenden Wunden. Psalm 147, 3

  • Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken. Psalm 145, 17



Geduld hat es in unserer schnelllebigen Zeit so schwer wie Gelassenheit. Doch alles dauert seine Zeit, ob wir das wollen oder nicht! Gut Ding will Weile haben. Ein Fötus braucht neun Monate zur Entwicklung, erwachsen werden 18 Jahre, oft ein bisschen mehr. Und ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen! Selbst das grösste Talent braucht Training und das meist jahrelang.


Siehe, wenn Gott eine Eiche machen will, nimmt er sich 20 Jahre Zeit dafür, beim Kürbis nur 2 Monate. Die Eiche braucht Härte und Festigkeit, die erst über eine Zeit der Bewährung erfolgt. Dies fordert Geduld, welche beim Kürbis nicht nötig ist. Dinge, die in unserem Leben eine gewisse Festigkeit benötigen, fordern unsere Geduld.


Dem einen fällt es leichter geduldig zu sein, dem anderen schwerer. Geduld ist eine Typfrage. Wir sind unterschiedlich in Temperament und Lebensgestaltung. Der Phlegmatiker ist nach der Temperamentenlehre der geduldigste. Er ist ruhig und zuverlässig, kann sich Zeit nehmen, etwas in aller Ruhe zu untersuchen, abzuwägen und die bestmögliche Entscheidung treffen. Er ist friedfertig und wirkt daher eher beruhigend auf andere. Seine Lebensart ist jedoch auch eher langsam, theoretisch und pessimistisch. Für den Choleriker ist er daher vor allem bremsend.


Der Choleriker ist das Gegenteil, erfolgs- und zielorientiert, tatkräftig, dynamisch, ehrgeizig. Er kann alles, will alles und zwar sofort. Er neigt zum Herrschen, zur Manipulation, Rechthaberei und zur Ungeduld, was er mit Beziehungsunfähigkeit bezahlt. Wenn jemand nicht mit ihm mithalten kann, reagiert er gereizt. Er sehnt sich zwar theoretisch nach mehr Geduld, doch praktisch würde das nicht in seinen Lebensstil passen. Um geduldiger zu sein, müsste er einen Teil seiner Dynamik aufgeben und dieser Preis ist dann meistens doch zu hoch. Doch gelingt es ihm sich die phlegmatische, ruhige Geduld anzueignen, könnte er die grossartige Führungskraft werden, die er glaubt zu sein.


Vergebung braucht Geduld

Das heilen von Verletzungen und Kränkungen braucht Zeit und somit unsere Geduld. Vergebung ist ein Rechtsakt des Kopfes, das Herz hinkt hinter her. Es braucht viele kleine Schritte, wie Sorgfalt, Rücksicht und gedankliche Arbeit auf der Reise der Vergebung. Der Kopf hat bloss den neuen Weg eingeschlagen, doch gehen muss das Herz. Geduldigen Menschen fällt der Vergebungsweg leichter.


Uns reisst der Geduldsfaden

Wer kennt es nicht? Wenn wir die Geduld verlieren, verlieren wir genauso unsere Selbstbeherrschung. Wir flippen aus und jegliche Kontrolle geht uns abhanden, tun oder sagen Dinge, die wir im nächsten Moment bereuen. Wenn wir uns über kurze oder längere Zeit überfordern, unter Druck setzten, verlieren wir die Geduld. Der benötigte Lebensmut, die Tapferkeit, die für Geduld nötig ist, wird aufgebraucht und unsere Nerven sind gereizt. So verlieren wir unsere Selbstbeherrschung schlagartig.


Geduld und Subassertivität

In der Bibel fordert uns Paulus auf in Langmut zu wandeln. Langmut beinhaltet Geduld, Standhaftigkeit und Ausdauer. Die Bibel sagt auch das Geduld das Gegenteil von Zorn sei. Geduld heilt und Zorn zerstört. Subassertive Menschen, die nicht aussprechen was sie eigentlich denken, weil sie andere nicht in Missfallen bringen möchten, zeigen eine falsche Art von Geduld. Ihre Geduld ist ein Zeichen von Schwäche und Angst vor menschlichen Reaktionen. Die biblische Geduld, die Langmut zeichnet sich aus durch Kraft des Glaubens und trägt Rückgrat.


Not macht erfinderisch, fordert heraus, setzt Energie frei und übt in Geduld. Not führt zur Entscheidung: wähle ich Selbstmitleid und lasse mich hängen oder packe ich es an und kämpfe? Zu keiner Zeit hat es weniger Selbstmorde gegeben, als in den bitteren Nachkriegsjahren des 2. Weltkrieges! Das zeigt, die meisten Menschen wählen das kämpfen! Das ist gesund, doch fordert es Geduld im Sinn von Ausdauer!


Trübsal bedeutet im griechischen auch Druck, also Drucklast oder Bedrängnis. Es gib Leute die sagen, dass sie erst unter einem bestimmten Druck beginnen zu arbeiten. Vielleicht lässt Gott gerade das Leid in deinem Leben zu, dass du unter Geduld eine Fähigkeit entwickeln kannst, die du anders nie erreichen würdest.


Im Hoffen steckt Geduld haben. Manche glauben, dass wenn alles nicht mehr geht, nur noch das "Hoffen auf ein Wunder" übrigbleibt. Oder man glaubt, dass Leute, welche nichts mehr tun, sondern geduldig abwarten, aufgegeben hätten. Doch wenn man glaubt, dass nur die geduldig sein können, denen nur das hoffen noch übrigbleibt, hat ein falsches Bild von Geduld. Geduldig sein, hat nichts mit aufgeben zu tun. Geduldig-sein ist eine tapfere oft auch mutige Haltung, bei der man aushalten und ausharren können muss. Das ist zeitlich nicht unendlich und ziellos. Wer geduldig ist, weiss es kommt die Zeit wo etwas eintrifft, worauf sich das Warten lohnt. Das ist nicht hoffnungslos, sondern bringt Erfahrung, was wiederum eine geduldige und wissende Hoffnung erzeugt.


Gesunde Geduld kann also nur wachsen wo Hoffnung ist. Wer geduldig ist, gibt sich nicht auf und gibt seinem Leben einen Sinn. Wenn wir es schaffen mit Gottes Verbundenheit unser Leid auszuhalten, ohne die Augen davor zu verschliessen, ohne die Wirklichkeit zu verdrängen, geduldig dem Elend standhalten, ist es uns möglich innerlich zur Ruhe zu kommen. Das Leben wird wieder lebenswert und man fühlt sich, als sei man ein neuer Mensch geworden. Wenn ich weiss, dass mit Einsatz von Geduld, sich vieles ändern wird, hat meine Hoffnung einen Sinn.


"Sei freundlich und geduldig, demütig und höflich mit allen, aber sei vor allem freundlich und geduldig mit dir selbst."

Pere Hyazinthe Besson


Geduld ist etwas was man sich über Jahre aneignen kann, aber nicht direkt erlernbar ist. Sie steigt so wie wir im Glauben wachsen. Dabei trainieren wir vor allem Selbstbeherrschung, Selbstbewusstsein und Selbstannahme. Das Gegenteil fördert Ungeduld, was Unzufriedenheit und übertriebenen Ehrgeiz anstachelt. Unser Leben wird hektisch und wir verliehen Gelassenheit.


Geduld ist keine Tugend, die wir nicht durch direktes Tun oder unter Willensanstrengung gewinnen können. Sie ist nicht die Ursache von Ruhe und Gelassenheit oder inneren Frieden und Ausgeglichenheit. Sie ist die Folge eines Geschenks, eine Beigabe, wenn Gottes Kraft unser Leben lenkt. Sie ist eine Frucht des Heiligen Geistes.


Wenn wir Gott als Wertgeber in unserem Leben haben, dann verliehen plötzlich viele Dinge an Bedeutung, die vorher vergöttert wurden: Übertriebener Ehrgeiz, Arbeitssucht, Besitz und Ehre, Anerkennung und Bestätigung, Konkurrenzstreben, Karriere- und Erfolgssucht. Schaffen wir es die Werte der Welt weniger oder gar nicht mehr anzubeten und stattdessen Gott als alleiniger Wert in unserem Leben zu betrachten, werden wir unter anderem mit der Frucht der Geduld gesegnet werden.


Nun woran kann es liegen, wenn wir zwar ganz konkret um Geduld und Gelassenheit beten, jedoch weder gelassener noch geduldiger werden?


  1. Wir beten um etwas, das wir theoretisch gutheissen, aber praktisch unterlaufen

  2. Wir beschäftigen uns mit Symptomen statt mit Motiven

Wenn wir mal an dem Punkt ankommen sind wo wir einsehen, dass wir uns ändern müssten, haben wir diese Tatsache sehr wohl erkannt, sind aber vielleicht noch nicht bereit es wirklich zu tun. Dann treten wir im Gebet mit unserer Bitte Gott gegenüber sehr widersprüchlich auf, denn er sieht unser Herz. «Wir sagen: wasch mich, aber mach mich nicht nass!» Streng genommen sind wir nicht ehrlich und wahrhaftig. Gott ist uns nicht böse, aber kann uns so vermutlich auch nicht geben, worum wir bitten.


Wenn unsere Gebete fruchtbar sein sollen, müssen wir genau zwischen Symptomen und Motiven unterscheiden. Wir sollten um Kraft bitten Ursachen, unsere Beweggründe, zu ändern, nicht Folgeerscheinungen. Gott will mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass wir das Übel an der Wurzel packen. Wenn wir um Geduld bitten, sollten wir vielleicht eher um Weisheit und Einsicht beten, denn Geduld ist eine Frucht vom Lebenswandel. Deshalb überlege gut, ob dein Leid ein Symptom ist oder Ursache. Um Klarheit bitten ist z. B. nie verkehrt. Wenn wir mal eine Einsicht haben, ist der nächste Schritt, das Ablegen der alten Lebensmuster die grössere Herausforderung und fällt manchmal unendlich schwer. Wir wollen oft beides Geduld und der bisherige Lebensstil. Wem die Gesinnungsänderung gelingt, erntet Gelassenheit


Die grosse Stärke des Phlegmatikers ist, dass seine Geduld ihn wohl überlegte Entscheidungen treffen lässt. Er bewahrt sich vor bösen Überraschungen, Unheil, Konflikten und Schäden. Ungeduld spiegelt häufig Jähzorn, Unbesonnenheit und auch Dummheit im Sinn von Fehlentscheidungen wieder. Wenn Gott mehr und mehr in unser Leben einzieht, können wir auch immer mehr von besonnenen Entscheidungen profitieren. Auch wenn es den hartgesottenen Karrieresüchtigen nicht gelingt mit dem Mittelmass zufrieden zu sein, so schafft er es womöglich nicht mehr immer weiter zu forderst, sondern auch mal mit dem Zweit- oder Drittbesten zufrieden zu sein. Und auch das ist schon ein enormer Gewinn!


Gott lebt uns seine Geduld vor. Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von grosser Güte, heisst es in der Bibel. Im Vergleich zu ihm fehlt uns oft der lange Atem, diese Geduld, die Beharrlichkeit. Wir können nur vielleicht mit einer «Engelsgeduld» gesegnet werden. Gott hat in Jesus unsere Schuld, unsere Strafe und unseren Tod erduldet. Sein langer Atem ist auch seine unbegreifliche Liebe zu uns.


Quelle: Gelassen durch den Tag, Die Kunst trotz allem Gelassen zu sein, Reinhold Ruthe, 2016, Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers




bottom of page