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Wie finde ich den Sinn des Lebens? (biblisch)

Wir sollten, besonders in jungen Jahren, nach dem Sinn des Lebens suchen. Denn während weltliche Dinge vergänglich sind, verleiht die Verbindung mit Gott Bedeutung und Ewigkeit.


Hier geht es um ein biblisches Studium zum Thema Lebenssinn, das mir sehr geholfen hat. Dazu habe ich eine Zusammenfassung* des Vortrags von Roger Liebi (Bibel, Buch Prediger) erstellt. *kein Anspruch auf Vollständigkeit

Kompass - Sinn des Lebens finden biblisch

Inhalt:



Einleitung zum Sinn des Lebens aus biblischer Sicht

Dieser Vortrag zum den "Sinn des Lebens aus biblischer Sicht" hat mir wohl Gott in einer Zeit gezeigt, in der ich es bitter nötig hatte an die wirklichen Priorität in meinem Leben erinnert zu werden. Deshalb war es mir wichtig, diese Weisheiten hier festzuhalten.


Im Buch Prediger des Alten Testaments, wird dieses Thema ausführlich behandelt. Wir können hier nachlesen, wie König Salomo, einst weise und gottesfürchtig, sich im Laufe der Zeit von Gott entfernte und dabei trotzdem versuchte, den Sinn des Lebens selbst zu finden. Trotz seines materiellen Reichtums konnte nichts die empfundene Leere ausfüllen. Das Buch dokumentiert Salomos Wandlung zurück zu Gott und dient als Lehre, um aus seinen Fehlern zu lernen. Es betont, dass man nicht nur aus eigenen Fehlern lernen sollte, da dies oft schmerzhaft ist. Es ist besser direkt aus Salomos Fehlern zu lernen. Darum liess Gott Salomos Sinn-Suche aufzeichnen, damit andere nicht dieselben schmerzhaften Erfahrungen wiederholen müssen, er gemacht hat.



1. Nichtigkeit der Nichtigkeiten - Nichts Neues unter der Sonne

Bibel, Prediger 1, 1-11


Nichtigkeit alles Irdischen

1 Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. 2 Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit! 3 Welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter der Sonne? 4 Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit. 5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht ⟨unter⟩, und sie strebt ihrem Ort zu, wo sie ⟨wieder⟩ aufgeht. 6 Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden. Immer wieder sich wendend geht er ⟨dahin⟩, und zu seinem Ausgangspunkt kehrt der Wind zurück. 7 Alle Flüsse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll. An den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie ⟨immer⟩ wieder. 8 Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen. Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören. 9 Das, was war, ist das, was ⟨wieder⟩ sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was ⟨wieder⟩ getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. 10 Gibt es ein Ding, von dem einer sagt: »Siehe, das ist neu«? Längst ist es gewesen für die Zeitalter, die vor uns gewesen sind. 11 Da gibt es keine Erinnerung an die Früheren. Und an die Künftigen, die sein werden, auch an sie wird man sich nicht mehr erinnern bei denen, die ⟨noch⟩ später sein werden.


Wenn wir tiefer über die Natur des Lebens reflektieren, erkennen wir, dass sie stets von zyklischen Abfolge geprägt ist. Die Sonne geht auf und wieder unter, und dieser Rhythmus scheint sich immerzu zu wiederholen. Diese kontinuierliche Wiederkehr von Ereignissen und Mustern führt dazu, dass nichts wirklich Neues unter der Sonne geschieht. Diese Erkenntnis wird als die Kernthese des Buches vorgestellt: die "Nichtigkeit der Nichtigkeiten".

Der Begriff "Nichtigkeit" bezeichnet hier nicht nur das Fehlen von Bedeutung, sondern auch eine gewisse Leere und Sinnlosigkeit. Er weist auf die Vergänglichkeit und das Fehlen von Substanz hin.


1.1. Das Leben im Hamsterrad

König Salomo, der Verfasser des Buches, hat sich im Laufe der Zeit von seiner ursprünglichen gottesfürchtigen Haltung entfernt und ist zu der Frage gelangt, was der eigentliche Sinn des Lebens ist. Er beschreibt seine existenziellen Überlegung: Die Menschheitsgeschichte scheint wie ein endloser Kreislauf zu sein, in dem eine Generation kommt, lebt und stirbt, um dann von der nächsten abgelöst zu werden. Was ist der Sinn davon?


Dieser Gedanke vermittelt ein Gefühl der Monotonie und Sinnlosigkeit. Sein damaliges Lebensgefühl glich dem heutigen "Leben im Hamsterrad" und ist damit hochaktuell. So wie der Hamster, der unermüdlich im Rad rennt, der dabei jedoch keinen wirklichen Zweck zu haben scheint. Hamsterrad repräsentiert eine Art "eingeschränkte Freiheit", während das wahre Leben in der Weite und Freiheit besteht. Der Vergleich verdeutlicht darum, dass es wichtig ist, sich von begrenzenden Denk- und Verhaltensmustern zu lösen, um das Leben in seiner ganzen Fülle zu erfahren. Das


Einige argumentieren, dass das Buch "Prediger" aufgrund seiner Betonung der Nichtigkeit und Sinnlosigkeit nicht in die Bibel gehört. Dennoch erfüllt das Buch einen wichtigen Zweck: Es zeigt auf, wie das Leben ohne Gott in einer quälenden Leere und Sinnlosigkeit enden kann. Es zeigt die Verzweiflung und Suche nach Bedeutung auf, die viele Menschen in jeder Epoche erleben.


Letztlich verdeutlicht es, dass es Momente im Leben gibt, in denen wir uns mit existenziellen Fragen konfrontiert sehen. Diese Momente der Unsicherheit und Sinnkrise sind Teil des menschlichen Daseins. Es dient als Erinnerung daran, dass Gott auch in diesen Momenten präsent ist und verstanden hat, wie solche Gedanken und Gefühle entstehen. Durch das Buch sollen Menschen dazu ermutigt werden, die tieferen Fragen anzugehen und das wahre Leben zu erkennen, das über oberflächliche Routinen und Muster hinausgeht.


1.2. Kreisläufe des Lebens – Sinn durch Reinkarnation?

Kreisläufen des Leben haben in vielen verschiedenen Kulturen grosse Bedeutung. In Indien und anderen östlichen Ländern wird das Rad als Symbol für wiederkehrende Lebenszyklen betrachtet. So ist die Idee der Reinkarnation aus diesen beobachtbaren Mustern abgeleitet worden. Sie hat zur Annahme geführt, dass es nach dem Tod eine Wiedergeburt geben könnte, um diesem ewigen (und sinnlosen) Kreislauf zu entkommen.


Die Bibel vertritt jedoch eine andere Ansicht. Sie betont, dass es keine Reinkarnation gibt und verweist auf Hebräer 9:27, wo steht, dass dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, gefolgt von einem Gericht. Dies impliziert, dass nach dem Tod keine weiteren Chancen existieren, sondern dass die Entscheidung für Gott im Diesseits getroffen werden muss. Der Mensch hat während seines Lebens die Gelegenheit, sich von Sinnlosigkeit zu befreien, Schuld zu bereuen, Gott anzuerkennen und seine Vergebung anzunehmen.


Es gibt noch weitere Unterschiede zwischen den östlichen Vorstellungen von Wiedergeburt und der christlichen Perspektive. Doch die wichtigste, aus missionarische Sicht ist aber diese, dass im östlichen Denken danach gestrebt wird, den Zyklus zu durchbrechen, um im Nirvana endlich ausgelöscht zu werden. Für Menschen in Asien ist es darum besonders wichtig, dass sie ermutigt werden, die frohe Botschaft des christlichen Glaubens zu erfahren. Das Evangelium verspricht, dass es keine Reinkarnation gibt, aber die Möglichkeit, die wahre Freude und Bedeutung im Leben zu finden, indem man eine persönliche Beziehung zu Gott, insbesondere zu Jesus Christus, entwickelt.


1.3. Sinn durch Erreichen des Schlaraffenlandes?

Der Islam hat viele Aspekte von der Bibel übernommen, jedoch mit Veränderungen. Es wird ebenfalls ein Paradies erwähnt. Aber im Islam wird das Paradies als ein Ort beschrieben, an dem Männer 70 Jungfrauen erhalten, was im Widerspruch zur ursprünglichen biblischen Vorstellung von einer monogamen Beziehung zwischen Mann und Frau steht. Ebenso wird erwähnt, dass man dann unbegrenzt Wein trinken kann, obwohl der Konsum von Wein auf der Erde im Islam verboten ist.


Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Beziehung zu Gott. Im Islam wird Gott als "der völlig andere" und "unnahbar" betrachtet, was bedeutet, dass es keine persönliche Beziehung zu Allah im traditionellen islamischen Glauben gibt. Dies steht im starken Kontrast zum Evangelium, wo eine enge herzliche Beziehung zu Gott, insbesondere zu Jesus Christus, betont wird. Im Evangelium wird eine persönliche Bindung zu Gott gefördert, bei der Menschen sagen können, dass der Sohn Gottes sie geliebt hat und sich für sie geopfert hat.



Salomo stellt sich also noch immer die Frage: Wie kann ich in einer Welt in der ich eigentlich keinen Sinn sehe, trotzdem Erfüllung finden? Er beginnt mit seiner 1. von 9 Untersuchung.


Bibel, Prediger 1, 12-18


Nichtigkeit des Strebens nach Weisheit und Erkenntnis

12 Ich, ⟨der⟩ Prediger, war König über Israel in Jerusalem. 13 Und ich richtete mein Herz darauf, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Ein übles Geschäft hat Gott ⟨da⟩ den Menschenkindern gegeben, sich darin abzumühen. 14 Ich sah all die Taten, die unter der Sonne getan werden, und siehe, alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. 15 Gekrümmtes kann nicht gerade werden, und Fehlendes kann nicht gezählt werden. 16 Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Ich ⟨nun⟩, siehe, ich habe ⟨die⟩ Weisheit vergrößert und vermehrt, mehr als jeder, der vor mir über Jerusalem war, und mein Herz hat in Fülle Weisheit und Erkenntnis geschaut. 17 Auch richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und Erkenntnis von Tollheit und Torheit ⟨zu haben⟩. ⟨Doch⟩ erkannte ich, dass auch das ⟨nur⟩ ein Haschen nach Wind ist. 18 Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.


Wir lesen, wie Salomo versucht den Sinn des Lebens durch Nachdenken und Philosophieren zu ergründen. Er wurde jedoch enttäuscht, weil er erkannte, dass es schwierig ist, den Sinn des Lebens unabhängig von Gott und ohne Bezug zur Bibel zu finden. Viele Philosophen endeten in Verzweiflung, da sie in ihren Bemühungen scheiterten. Selbst der berühmte Denker Heinrich Heine drückte diesen Gedanken im Gedicht "Ruhelechzend" aus, in dem er den Nihilismus verdeutlicht. Er beschreibt das Paradies als Grab und drückt die Idee aus, dass der Tod besser wäre, als überhaupt geboren zu sein. Diese Vorstellung zeigt die tiefe Verzweiflung aus philosophischer Sicht.



2.1. Auf der Suche nach Befriedigung – Was gibt mir Frieden?

Bibel, Prediger 2, 1-11


Nichtigkeit des Vergnügens und der Arbeit

1 Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, versuch es mit der Freude und geniesse das Gute! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit. 2 Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! – und zur Freude: Was schafft die? 3 Ich beschloss in meinem Herzen, meinen Leib durch Wein zu laben, während mein Herz sich mit Weisheit beschäftigte, und die Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschenkindern zu tun gut wäre unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage. 4 Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge. 5 Ich machte mir Gärten und Parks und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume. 6 Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern. 7 Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene ⟨Sklaven⟩. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren. 8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen. 9 Und ich wurde größer und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit. 10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe. 11 Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne.


Hier lesen wir von Salomos Versuche, den Sinn des Lebens zu finden, indem er verschiedene Lebensbereiche wie Luxus, Unterhaltung und Beziehungen erkundet hat. Salomo erkannte, dass all diese Dinge ihm keine wahre Erfüllung brachten. Salomo hat gemeint es würde mehr Befriedigung geben, wenn eine zweite, dritte und schliesslich eine tausendste Frau hatte. Das ist besonders tragisch, da er in der Beziehung zu Sulamith, seiner ersten Ehefrau, beschrieben im "Hohen Lied", eine wirklich tiefere Erfüllung fand. Die Einheit von Mann und Frau, entspricht der ursprünglichen göttlichen Schöpfungsordnung. Beziehungen, insbesondere Ehen, werden durch "Seitenblicke" geschädigt. Salomos Erfahrung zeigt die Wichtigkeit, in diesem Bereich radikal zu sein, um das natürliche Glück der Ehe zu bewahren.




Im Buch Prediger lesen wir zwar von Salomos Erfahrungen und Erkenntnisse, aber er nennt das Buch nicht "Salomo", sondern "Prediger" und das hat einen Hintergrund. Der Name "Salomo", das bedeutet "Mann des Friedens" und ist mit dem hebräischen Wort "Shlomo", was mit "Shalom" (Friede) verwandt ist. Hier beschreibt Salomo jedoch seine Zeiten der Distanzierung von Gott und die Abwesenheit von innerem Frieden.


Er erinnert an den bekannten Philosophen Augustinus, der auch in Frauengeschichten sein Glück suchte, jedoch erst nach seiner Bekehrung zu Gott den inneren Frieden fand und feststellte, dass das Herz ruhelos bleibt, bis es endlich in Gott ruht.


Eigentlich könnte man auch ein Bibelvers aus dem Johannesevangelium das Prediger-Buch verwenden. Jesus spricht hier mit der samaritischen Frau am Brunnen. Im Verlauf des Gesprächs sagt Jesus im Vers 13+14 zu der Frau:


«Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.»

Die vielen Erfahrungen, die Salomo macht, sollten seinen inneren Durst löschen, jedoch erweisen sie sich als unbefriedigend. Vor noch nicht all zu langer Zeit sangen auch die Rolling Stones' Song "I Can't Get No Satisfaction", von der selben Sinnlosigkeit, die Salomo bereits vor Tausenden von Jahren erlebte. Auch die Rolling Stones konnten keine Antworten bieten, aber Jesus spricht uns zu unseren inneren Durst so zu stillen, dass wir ewige Befriedigung finden können!


Das Buch "Prediger" spricht so häufig von Nichtigkeit und Sinnlosigkeit. Es werden 38-mal das Wort "Nichtigkeit" und 9-mal der Ausdruck "Haschen nach Wind" verwendet. Die Vorstellung, den Wind festzuhalten, ist wahrlich frustrierend. Umso eindrücklicher die gute Nachricht, dass nur Jesus den inneren Durst des Menschen dauerhaft stillen kann.


3.1. Echte Befriedigung im Leben gibt es nur in Verbindung mit Gott

Prediger 2 Vers 24:


24 Ist’s nun nicht besser für den Menschen, dass er esse und trinke und seine Seele guter Dinge sei bei seinem Mühen? Doch dies sah ich auch, dass es von Gottes Hand kommt. 25 Denn wer kann fröhlich essen und geniessen, wenn nicht ich? 26 Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Verstand und Freude; aber dem Sünder gibt er Mühe, dass er sammle und häufe und es doch dem gegeben werde, der Gott gefällt. Auch das ist eitel und Haschen nach Wind.


Der Text betont die Bedeutung von Genuss und Befriedigung im Leben durch die Anerkennung von Gottes Gaben. Hier stellvertretend für jeden Genuss Essen, Trinken, Zubereitung der Mahlzeiten und alltägliche Freuden sollen bewusst aus Gottes Hand genommen werden, um sie vollständig geniessen zu können. Salomo's Schlüsselvers, wo er Gott zitiert "Denn wer kann fröhlich essen und genießen, wenn nicht ich?" verdeutlicht dies. Auch z. B. Roger Liebis Weltreisen betrachtet er nicht nur als Sehenswürdigkeiten, sondern als Geschenke, die geistlich verbunden werden können. Das Leben sollte in Balance und Bescheidenheit geführt werden, mit einem ausgeglichenen Glaubensleben. Die Schönheit und Gaben des Lebens werden in Gemeinschaft mit Gott am meisten geschätzt und genossen.



In Kapitel 3 des Buches geht es um Zeit und Ewigkeit. Unser Handeln im Leben bekommt eine tiefere Bedeutung im Licht der Ewigkeit, wenn wir uns mit Gott verbinden. So zeigt Salomo wie man die Dinge des Lebens erst richtig verstehen, einordnen und auch eine Befriedigung finden kann, wenn man alles in Verbindung mit dem Schöpfer bringt.


In seiner 9. Untersuchung richtet er sich nun an junge Menschen. Dazu Prediger 12, 1-8:


Die richtige Zeit, an den Schöpfer zu denken

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; 2 ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen, – 3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müssig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, 4 wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; 5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; – 6 ehe der silberne Strick zerreisst und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt. 7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. 8 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel.


Der Vers Prediger 12,1 betont die lebenswichtige Bedeutung, bereits in jungen Jahren an den Schöpfer zu denken und eine Beziehung zu Gott zu entwickeln, um in späteren Jahren auf eine solide Basis zurückgreifen zu können. Man sollte, die Jugendzeit nicht zu vergeuden, indem man denkt, man sei zu jung, um sich mit spirituellen Fragen auseinanderzusetzen. Später im Leben oder wenn sich in einer anderen Phase befindet, ist man zu "beschäftigt" um Zeit für Gott finden. Und wenn man alt ist, kommt der Moment, wo die anderen Leute dann sagen, jetzt war es zu spät.


In den darauffolgenden Versen (2-6) vermittelt der Text poetisch das Bild des Alters, in dem körperliche Schwächen und Einschränkungen zunehmen. Die metaphorischen Beschreibungen symbolisieren den Rückgang der körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Das Altern wird als eine Zeit dargestellt, in der die Freude des Lebens schwindet und die Alltagsaktivitäten mühsamer werden.


Der Verlust unserer Fähigkeiten veranschaulicht den Verfall des Körpers im Alter:

  • zu sehen: Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden (Augen)

  • zu sprechen: müssig stehen die Müllerinnen (Zähne)

  • zu hören: alle Töchter des Gesanges sich neigen

  • sich zu bewegen: Hüter des Hauses zittern (Arme) und die Starken sich krümmen (Beine)

  • zu schmecken: blühender Mandelbaum, Heuschrecken, Kaperfrucht (Genuss durch das Schöne, das Schmecken des Lebens)

  • aufrecht stehen: die silberne Schnur (Rückgrat)

  • zu denken: zerschlagen der Eimer an der Quelle, die goldene Schale (Gehirn, Intelligenz)

  • Blutkreislauf: Schöpfrad zerschellt am Brunnen (Herz als Antrieb, welches das Wasser, das Blut transportiert


Salomo warnt davor, die Gelegenheit zur Selbstbesinnung und geistigen Vorbereitung auf das Alter zu versäumen. Eine solide Beziehung zu Gott ist auch im Hinblick auf die Herausforderungen des Alters von entscheidender Bedeutung.

Es ist auch so wichtig, das Leben zu geniessen, bevor die körperlichen und geistigen Fähigkeiten nachlassen. Salomo verdeutlicht poetisch die Notwendigkeit, Freude aus den verbleibenden Tagen zu ziehen, auch wenn diese in physischer Hinsicht eingeschränkt sind.


4.1. Der Sinn des Lebens ist die persönliche Beziehung zu Gott

Bibel, Prediger 12, 13-14


Nachworte

"... 13 Lasst uns am Ende die Summe von allem hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. 14 Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse."


Die Schlussverse (13-14) verdeutlichen den Kernpunkt des Buches. Salomo betont, dass die Essenz des Lebens darin besteht, Gott zu fürchten und seine Gebote zu befolgen. Dies ist keine Furcht vor Strafe, sondern eine tiefe Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Es geht darum, eine persönliche Beziehung zu Gott zu entwickeln, die dazu führt, sein Leben nach biblischen Prinzipien auszurichten. Der Text schliesst auch mit dem Gedanken, dass Gott eines Tages jedes Werk vor Gericht bringen wird, sei es gut oder böse.


Viele Menschen glauben das dass es einen ja unglücklich machen muss, wenn man sich an die Bibel hält. Doch genau das Gegenteil ist der Fall! Salomo ist unglücklich geworden, weil er sich nicht mehr an die Bibel hielt und sich von Gott entfernte. Die Beziehung zu Gott, ihn kennenlernen, lässt Dich Ehrfurcht und Liebe erfahren. Daraus entspringt diese ganz persönliche Freundschaft, Sohn- oder Tochterschaft, die Du nur zu Deinem Gott haben kannst und die fehlt, wenn Du "nur" die Liebesbeziehungen zu Deiner Familie, Freunden, Ehepartner, Kinder kennst. Gottesbeziehung ist unersetzlich. Und aus dieser Verbindung heraus wirst Du herausfinden, was Deine ganz persönliche Berufung ist. Aber zuerst sind wir zu einer Beziehung mit Gott berufen, unserem Schöpfer. Das ist unsere erste Berufung und der Sinn unseres Lebens, der Quelle von Lebensfreude.





Salomo hat drei Bücher geschrieben: das Hohe Lied, Sprüche und Prediger. In diesen Büchern spiegelt sich seine fortschreitende geistliche Entwicklung wider. Eigentlich wäre die Reihenfolge schöner, sie würde umgekehrt in der Bibel stehen. Dann würde sich der Prozess folgendermassen darstellen:

  1. Zuerst steht die Abkehr von Gott

  2. dann die Bekehrung

  3. und das Eintauchen in Gottes Wort


Im Buch "Prediger" sieht man die Perspektive des Menschen, der sich von Gott entfernt. Dennoch wird klar, dass der Sinn des Lebens nur durch eine Beziehung zum Herrn gefunden werden kann. "Prediger" führt zur Schlussfolgerung: Furcht vor Gott und Befolgung seiner Gebote.


Das Buch der "Sprüche" knüpft genau an diesem Punkt an. Der Schlüsselvers in Kapitel 1, Vers 7 erklärt, dass die Weisheit mit der Furcht des Herrn beginnt. Hier bildet die Gottesfurcht den Ausgangspunkt. Gott gibt im Buch der "Sprüche" Anleitung für verschiedene Lebenssituationen, wie man sich gemäss Gottes Gedanken verhalten soll, um Erfolg im Leben zu haben.


Das "Hohe Lied" geht noch weiter. Es setzt dort an, wo das Buch der "Sprüche" endet. Im letzten Kapitel der "Sprüche" wird die wunderbare Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe beschrieben, besonders die gottesfürchtige Frau und der gottesfürchtige Mann. Dies bildet den Ausgangspunkt für das "Hohe Lied". Hier wird die ideale Beziehung zwischen Mann und Frau beschrieben.

Anfangs mag die Bibel wie ein Regelbuch erscheinen, doch das Buch der "Sprüche" führt zur Erkenntnis, dass es um eine persönliche Beziehung zu Gott geht. Im "Hohe Lied" wird die Beziehung zwischen der Frau Sulamit und dem Mann Salomo beschrieben. Diese Beziehung symbolisiert die Beziehung der Gläubigen zu Jesus Christus. Es geht nicht nur um die Befolgung von Geboten, sondern darum, dass diese Gebote Ausdruck der Liebe zu Gott und einer persönlichen Beziehung zu ihm sind. Ähnlich wie in der schönen Ehebeziehung zwischen Sulamit und Salomo.


5.1. Auch dem Backslider wird ewiges Leben geschenkt

Salomo durchlebte verschiedene Phasen in seinem geistlichen Leben: eine anfänglich enge Beziehung zu Gott und einen Zustand der Abkehr in der Mitte. Schliesslich kehrt er glücklicherweise wieder um zu Gott, was zeigt, dass es immer einen Weg zurück gibt. Diese Erkenntnis kann auf jeden angewandt werden, der sich von Gott abgewandt hat und dann umkehrt.

Die erfreuliche Nachricht lautet also, dass Gott diejenigen, die umkehren und ihre vergangenen Wege bereuen, annimmt. Dies gilt sowohl für diejenigen, die ihr Leben bisher ohne Gott geführt haben als auch für diejenigen, die einst in ihrer Spiritualität nachgelassen oder vielleicht ganz von Jesus weg waren. Im Englischen nennt man einen solchen Menschen "Backslider".

Die Gewissheit, dass Gott auch Backslider annimmt, beruht auf Jesus' Worten in Johannes 6, 37: "...und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen."


Die Erkenntnis dahinter ist, dass Menschen von Natur aus nicht von sich aus Gott suchen würden. Doch wenn jemand den Weg der Umkehr beginnt, dann darf er wissen, das geschieht, weil Gott ihn zieht. Römer 3, 11 sagt: «…da ist keiner, der nach Gott fragt.» Dies bedeutet, dass eine Umkehr auch nur aufgrund von Gottes Einwirkung möglich ist (Vorsicht: Dein Wille bzw. Zustimmung ist schon nötig!). Darum ist es wichtig, dieser göttlichen Führung nicht zu widerstehen, sondern sich von ihm ziehen zu lassen. Egal wie weit jemand von seinem Glauben abgekommen ist, so wie Salomo, der nach Jahren des Umkehrens zurückkehrte und Gnade fand, gilt: Jeder, der den Weg zurück zum Glauben findet, wird von Gott angenommen. Diese Botschaft der Annahme ist eine wunderbare Endbotschaft des Buches Prediger. Es ist jederzeit möglich zum Sinn des Lebens zurückzukehren.



Quellen: Roger Liebi, youtube.com, Roger Liebi LIVE, https://youtu.be/_dG5wMhuB78, zugriff 18.8.23




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