Berufen zur Liebe, zur Liebe Gottes: Die Liebe eines Vaters, eines Bräutigams und des Heiligen Geistes. Mein persönliches Zeugnis und Bekehrungsmoment.
Inhalt:
2.1. Erfahre bedingungslose Vaterliebe und die Achtung eines Bräutigams
"Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten."
1. Empathie
Worin wir uns Menschen am wesentlichsten von allem auf der Welt unterscheiden, ist die Fähigkeit zur Empathie. Wir sind leider auch die einzigen die zu Unmenschlichkeit bzw. Empathielosigkeit fähig sind. So zeigt sich das Fehlen von Mitgefühl besonders eindrücklich bei Soziopathen oder Narzissten. Ich denke, nur durch Empathie sind wir befähigt zu Lieben. Sie ist auch die Grundlage für das Gemeinschaftsgefühl nach Alfred Adler, der dies wie folgt definiert:
Mit den Augen des anderen sehen,
mit den Ohren des anderen hören,
mit dem Herzen des anderen fühlen.
2. Darf ich Dich lieben?
Auch Gott ist empathisch, er fühlt mit uns. Er interessiert sich für uns, reagiert emotional. Er liebt uns. Ja, irgendwie schräg, wenn wir ihn gar nicht sehen können. Aber das müssen wir nicht. Wenn Du Dich von Herzen auf ihn einlässt und einen dieser "Gott-Momente" hast, wo Du IHM auf ganz persönliche Weise begegnest oder er Dich berührt, weisst Du was ich meine.
Wir müssen Gott, Jesus, den Heiligen Geist erleben, um seine Liebe nur ansatzweise begreifen zu können. Und uns von ihm lieben lassen. Dann gibt es Beziehung.
Er fragte mich damals, ob er mich lieben darf.
Hier mein Zeugnis
Es war ein ganz normaler Tag. Ich war noch nicht entschieden zu Jesus, war aber offen. Irgendwie musste dieses Leben ja einen Sinn haben. So war ich schon länger auf der "Suche nach dem Glück", nach Wahrheit, nach der ganzen Wirklichkeit. Ich schloss nichts aus. Auch das nicht, was mir mein Verstand gewöhnlich verbot. Unvoreingenommen, wie man das bei einer seriösen Spurensuche macht. Wissenschaft, Religionen, Nahtoderfahrungen, Esoterik mit Pendeln und Tarot, Übersinnliches, Paranormale Phänomene, etc. Ich habe so vieles gelesen und ausprobiert. Von Albert Einstein, über Leonardo da Vinci, Erich von Däniken und auch Jesus. Querbeet. Ich wollte Antworten.
So las ich nun in einem unscheinbaren Büchlein. Und ich habe das Büchlein nur angenommen, weil es meine Mutter war, die es mir gegeben hatte.
Sag ihnen, dass ich sie liebe. Erkenne Gottes Liebe für dich von Joyce Meyer
Ja, ja, Gott liebt dich, bla bla... Ich blätterte darin, überflog die Seiten. Und blieb hängen. Seite 11 unten, kursiv: ..."Willst du seine Liebe zu dir annehmen?" Der erste Gedanke drängt sich auf. Es ist meine Entscheidung, nicht seine?
Dieses Leben, das ich bisher führe, ist also noch ohne seine Liebe? Denn, ich hatte nie verstanden wieso Leute sagen, dass Gott mich lieben würde, mit diesem Leben, dass ich gerade erlebte. Wenn er mich wirklich lieben würde, wieso änderte er denn nichts? Das war meine Haltung der Anklage.
Ich blättere weiter, S. 37, oben:
"Wenn du Gott erlaubst, dich zu lieben, wirst du lernen, ihn zu lieben und ihm zu vertrauen, und du wirst Glauben haben. Gott liebt dich!"
Wenn ich es ihm erlaube? Ich habe also bisher noch nichts von ihm gespürt, weil ich es ihm noch nicht erlaubt habe? Ich muss nichts tun - nur erlauben? Und dann werde ich Glauben haben, so als logische Konsequenz?
Es war mir, als ob in dem Moment, dieser GROSSE, SOUVERÄNE, ALLMÄCHTIGE GOTT, der alles um mich herum erschaffen hat - selbst mich, zu mir ins Zimmer kam, auf die Knie ging, um meine Hand anhielt und mich in zu tiefster Demut und Aufrichtigkeit fragte: "Chantal, darf ich Dich lieben? Erlaubst Du es mir?"
Das hat mich so berührt.
Er sieht mich. Er nimmt mich ernst. Er kommt zu mir. Er fragt.
Ich war damals wirklich essgestört, hatte einen stationären Entzug hinter mir. Wieder einmal. Das war meine Identität geworden. Die Sucht, die Bulimie füllte die Leere meines Lebens. Ich gab mein weniges Geld für Essen aus, dass ich dann im Klo runterspülte. Ich war unfähig gesunde Freundschaften zu führen. Ich hatte in meinem noch jungen Leben, für ein bisschen Liebe zu viel gemacht, dass ich mittlerweile, gefühlt, keine Würde mehr besass.
Ich fühlte mich als ein Überbleibsel aus der kaputten Ehe meiner Eltern. Ich war zwar in einer ungesunden Beziehung und doch irgendwie einsam im Universum.
Mein Selbstwert war bei -200. Ich war nicht die Person, um die man die Hand anhält und nach Erlaubnis fragt. Ich war ca. 22 Jahre alt und zu tiefst überzeugt, ich wär eine Last für diese Welt. Niemand liebt mich aus Überzeugung. Wieso sollte das Gott tun? Meine Zweifel waren riesig!
Welcher Gott, welche Autorität, ist so souverän, dass er sein Geschöpf so sehr in seinem Wesen respektieren kann? Er wünscht sich Dich als vollwertiges Gegenüber, kannst Du Dir das vorstellen? Und so fragt er auch Dich, ob er Dich lieben darf?
Ich hätte auch Nein sagen dürfen. So ist er. Kennst Du ein Vater, der aufrichtig respektiert, wenn sein Kind nichts mit ihm zu tun haben will? Der es vielleicht noch respektiert, aber es dann nicht verwirft, verflucht oder dergleichen, sondern weiter hofft?
Liebe ist nicht übergriffig, ohne Druck und immer frei gewählt.
Ich habe übrigens zuerst gesagt: "Ich überlege es mir." Ich hatte das Büchlein sofort geschlossen und weg gelegt. Aus den Augen, aus dem Sinn!
So geschockt war ich von dieser ersten fühlbaren Begegnung!
Heute denke ich, ich hatte mit so viel Würde nicht gerechnet und war schlicht überfordert.
Ich war wohl das allererste Mal in meinem Leben von Ehrfurcht berührt worden.
Ich habe es aber dennoch übers Herz bekommen und "Ja" gesagt. Was hatte ich auch zu verlieren?
Da dachte ich, jetzt trifft mich der Blitz, oder so. Doch erst ist nichts passiert. Ich ging dann am gleichen Tag noch joggen. Meine Route lag an einem grossen Sportfeld. Für gewöhnlich waren immer 2-3 dicke, schwarze Saatkrähen auf der Grünfläche und pickten im Gras herum. Doch diesmal war es anders.
Ein kleiner Schwarm mit weissen und hellgrauen Tauben hatte sich auf dem Gras niedergelassen, genau in dem Moment als ich vorbei kam! Ich realisierte, dass mich Gott gehört hatte und dass das wohl seine Art ist mir zu sagen, wie sehr er sich freut! Ein Fest im Himmel! Meine Tochter hat nach Hause gefunden! Sogleich erhoben sich die Tiere in den Himmel hinauf und liessen mich mit ihrer Botschaft zurück:
Noch heute löst Jesus Gänsehaut aus, wenn ich anderen von unserer Liebesgeschichte erzählen darf!
Erlaube es ihm Dich zu lieben! Noch heute.
2.1. Erfahre bedingungslose Vaterliebe und die Achtung eines Bräutigams
Er braucht uns nicht. Er ist Gott. Und trotzdem will er uns bei sich haben, eben wie ein Vater für sein Kind da sein möchte. Wie ein Bräutigam sich nach seiner versprochene Braut sehnt. So musst Du nicht erst zeigen wie toll oder heilig Du bist. Gott weiss ja, dass wir es nicht sind, sonst hätte er nicht kommen müssen. Du musst nichts leisten, nichts beweisen oder rechtfertigen. Er kennt Dich besser als Du selbst. Lass Dich zu aller erst von ihm lieben. Du bist angenommen. Du bist erkannt. Seine Liebe ist so erfüllend, dass Du Dir wünschst freiwillig davon weiter zu geben.
Bei meiner Bekehrung durfte ich allen drei Personen begegnen, die Gott in sich vereint:
Gott dem Vater, der verspricht: "Wenn du erlaubst, wirst du lernen, zu lieben und zu vertrauen, und wirst Glauben haben, in seiner alles vergebenden und versorgenden Liebe
Jesus dem Bräutigam, der um meine Hand anhält und fragt, in seiner aufopfernden, respektierenden und achtenden Liebe
dem Heiligen Geist, der in seiner helfenden, tröstenden Liebe, mir als Taubenschwarm begegnete
Gott der Wiederherstellung schenkt, schenkte mir vor allem Würde. Das wird er Dir auch. Durch das Ja zu ihm werden wir zu seiner Braut. So zusagen sind wir nun verlobt und warten auf die Hochzeit mit unserem Bräutigam. Es ist ein wunderschönes Gefühl verlobt zu sein! Da ist jemand der sich zu mir bekennt. Ich bin gewollt. Nicht nur als Tochter von einem Vater, sondern auch als Frau von einem Mann. Frei erwählt. Er, der Gott der Ewigkeit, schenkt uns Zukunft und das Versprechen, dass wir an seiner Seite sein dürfen.
Seit ich mit Jesus unterwegs bin, bin ich geheilt von meiner Essstörung, habe drei Berufsabschlüsse, darf andere Menschen zuhören und sie in ihrem Leben unterstützen, habe tolle Freunde gefunden, bin verheiratet mit einem wundervollen Mann, erwarte mein erstes Kind und fühl mich geküsst vom Gott des Lebens! Jesus sei die Ehre!
Doch ich gebe zu, das ist nicht alles so vom Himmel gefallen. Da steckt viel harte Charakterarbeit mit drin.
Mit der Arbeit war es damals schwierig für mich. Ich lebte teilweise von Sozialhilfe in einem kleinen Zimmer. Die Aussicht auf eine weitere Ausbildung, war ein kleiner Strohhalm der Hoffnung. Gott schenkte mir Kraft. Er schenkte mir genug. Doch im Heilungsprozess mit ihm kam ich an den Punkt, wo ich mich klar entscheiden musste: Entweder reicht die Kraft für die Ausbildung, für das Leben, oder für die Sucht, die Verführung. Er schenkt Energie für den Weg mit ihm. Aber er gibt sie mir nicht für alles.
Aber ich kann Dir Mut machen, Jesus sagt ab jetzt jedem der Dir Böses will: "Nur über meine Leiche!" Denn, Jesus ist für Dich gestorben. Er hat für Dich gekämpft. Er hat den Tod überwunden! Und er tut es noch heute. So sehr liebt er seine Braut.
"Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat."
Bibel Joh 3,16
Gott liebt uns alle. Auch Dich. Gib ihm die Chance es Dir zu zeigen!
3. Berufen zur Liebe - Lebendiges Herz
Das Schöne an Gottes Plänen ist, dass er uns immer miteinbezieht. Egal wo wir im Leben gerade stehen. Er schenkt uns ein lebendiges Herz, ein liebendes Herz. Lebst Du nämlich Deine Berufung, empfindest Du das Leben als sinnerfüllt. Lebenssinn ist Teil geistiger Gesundheit. Es geht uns dabei nicht unbedingt immer gut. Aber darin verliert sogar Leid ein Stückweit seine Sinnlosigkeit.
Wenn wir erfüllt sind, wie der Baum nah am Fluss bei Gott (Psalm 1), bringen wir automatisch viel Frucht. Das motiviert uns dran zu bleiben, es ist wie ein Segenskreislauf. Darum ist es wichtig, dass wir unser Herz kennen und uns auf die Suche machen, wo wir dazugehören dürfen, wo das Leben für uns Sinn macht.
Dieser Sinn ist mit Liebe verknüpft. Davon bin ich überzeugt. Nur so entsteht Leidenschaft. Wenn wir etwas oder jemanden so hingebungsvoll lieben oder erfüllender Sinn empfinden, sind wir auch bereit dafür zu leiden und Opfer zu bringen. Wir sind begeistert. Uns gefällt etwas so sehr, dass es sogar unseren Geist berührt. Oder der Heilige Geist wirkt in uns. Vieles davon kannst du im 1. Korintherbrief von Paulus lesen, besonders im 12. Kapitel.
Ohne Liebe ist alles nichts
Nach den Gaben kommen wir direkt zum 13. Kp. über die Liebe. Paulus kündigt die Liebe im letzten Teilsatz des 12 Kp. folgendermassen an: Ich zeige euch jetzt etwas das noch weit wichtiger ist als alle diese Fähigkeiten. Er spricht dann von einem Vergleich, der interpretiert werden könnte mit: Ohne Liebe ist alles nichts.
Die Liebe, nicht das Verliebtsein, ist eine Weichenstellung. Sie entscheidet, ob das was wir tun zu Gottes Ehre geschieht, oder es einfach nur ganz nett ist. Gott ist die Haltung wie wir dienen wichtiger als die Taten, die vollbracht werden! So nach meiner Erfahrung.
Im 1.Kor. 13, 4-7 wird uns gesagt was Liebe meint: Liebe…
ist geduldig und freundlich, nicht verbissen
prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab
verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil
lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend
freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt
nimmt alles auf sich
verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende
Quelle: Bibel, Grundbegriffe der Individualpsychologie, Rudolf Dreikurs, Klett-Cotta, Stuttgart, 14. Auflage, 2014
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