"Schaue auf mich, o Gott, und erforsche mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich in Angst bin. Und sieh, ob ich auf dem Weg bin, der ewig ist, und leite mich auf dem Pfad der Gerechtigkeit."
Psalm 139,23-24 erinnert uns daran, Gott um seine Führung und Erkenntnis zu bitten, während wir an unserem Herzen arbeiten und auf dem Weg der Gerechtigkeit wandeln. Seelsorge ermutigt zur Selbstreflexion und zur Bereitschaft, unser Herz vor Gott zu prüfen und wenn nötig neu auszurichten.
Inhalt
1. Was ist Seelsorge überhaupt?
Seelsorge bezeichnet u. a. die persönliche geistliche Begleitung und Unterstützung eines Menschen, insbesondere in Lebenskrisen, aber auch zur Prävention und Persönlichkeitsentwicklung, durch einen entsprechend ausgebildeten Seelsorger.
Die Biblische Begründung für Seelsorge finden wir im Neuen Testament mit Begriffen wie Paraklese (griech. paráklēsis), was man im weitesten Sinne mit „Begleitung“ und im engeren Sinne mit „Ermutigung“, „Zuspruch“, „Ermahnung“ und „Tröstung“ wiedergeben kann. (Beispiele: Röm 12,8; Phil 2,1; 1. Tim 4,13; 1. Thess 5,14).
Weitere Seelsorgerliche Aspekte sind z. B.
nouthetein = ans Herz legen, ermahnen (Apg 20,31; Kol 1,28; Tit 2,15)
katartízein = in Ordnung bringen, zurechtmachen, wiederherstellen (1. Kor 1,10; 1. Thess 3,10)
der Praktische Einsatz für in Not geratene Menschen (Lk 10,30-35)
und das Gewähren von Gastfreundschaft (Röm 12,13)
Zur Seelsorge gehören auch der biblische Befund, dass Gott, der Heilige Geist und Jesus Christus sieht, erkennt, besucht und tröstet.
2. Warum soll ich mich als Chrsit in Seelsorge und Persönlichkeitsentwicklung investieren?
Auf die oben erwähnte biblische Grundlage können Menschen, z. B. mit den Werkzeugen der Individualpsychologie, dazu inspiriert und unterstützt werden Seelenpflege zu betreiben, „zu ihrer Seele Sorge zu tragen“.
Der Körper dient unserer Seele als zu Hause, er ist der Tempel des Heiligen Geistes, er gehört also nicht nur uns (1. Kor 6,19), deshalb schliesst er unsere Sorgfaltspflicht mit ein. Viele machen machen grundsätzlich Sport, damit man gesund bleibt, weil es eine universelle Wahrheit ist. Seelenpflege, Mentale Fitness ist nun ebenso, wie die Körperliche Fitness, unsere Verantwortung. Wir sind mit dem Heiligen Geist ganzheitlich unterwegs. "Heil zu werden", also auch geistlich reifer zu werden, Verantwortung tragen zu können, Seelenfitness, Mental Health, dürfen wir fördern und trainieren, damit wir auch da gesund werden und bleiben.
Gott hat uns dafür ausgerüstet: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2. Tim 1,7).
Auf unseren Geist dürfen wir Acht geben und aktiv Sorge zu unserer Seele tragen, bevor sie krank wird.
Ich bin mir sicher, Gott wünscht sich für uns, dass wir im Leben Schätze im Himmel sammeln (Matt 6,20) und die Früchte des Heiligen Geistes ernten. Er wünscht sich für uns, dass wir unsere Berufung finden, auch weil das uns glücklich und zufrieden machen wird, wenn wir tun können, worin wir gut sind.
Gal 5:22-23 sagt uns: “Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld (Langmut), Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit/Rücksicht (Sanftmut) und Selbstbeherrschung (Enthaltsamkeit).”
In den Seligpreisungen spricht Gott der Lohn dafür aus (Matt 5, 3-12). Gott möchte uns an seiner Krone und an seinem Sieg teil haben lassen. Daran glaube ich, deshalb auch mein Logo, das Herz mit dem Siegeskranz. Dafür dürfen wir auch lernen in seiner Autorität zu wandeln.
Viele Menschen leiden unter einem schlechten Selbstwertgefühl und kompensierten ihre Minderwertigkeiten. Unsere Welt verkauft uns u. a., dass wir mit nur genügend „Selbstliebe“, den Schlüssel zum eigenen Wohl und Zufriedenheit finden können. Doch ich denke, das ist eine schön verpackte Lüge und nicht das, was der Mensch wirklich braucht. Um Würde und Selbstachtung zu erlangen, müssen wir unsere Identität kennen und in Versöhnung damit leben. Es ist mir ein Anliegen das die Menschen auch Heilung bzw. Gottes Friede und Freiheit in ihrem Herzen erfahren. Darum ist es wirklich wichtig, dass wir uns mit unserem Herz auseinandersetzen.
„Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“ (Spr 4, 13)
Wir werden von Gott ermutigt an unserem Charakter zu arbeiten
Zitat eines Artikels auf Livenet von Will Graham /Rebekka Schmidt:
„Natürlich ist Gott, der Vater, der Urheber unserer Heiligung (1. Thess 5,23; Heb 12,5-11; Phil 2,13; Heb 13,20-21), Jesus, der Sohn, heiligt uns durch seinen Opfertod und durch sein Vorbild in der aufopfernden Liebe (Heb 12,2), und der Heilige Geist heiligt uns ebenfalls (1. Petr 1,2; Gal 5,22-23). Doch die Heiligen, die Christen, sind auch dazu aufgerufen, mit dem dreieinigen Gott im Heiligungsprozess mitzulaufen und zu arbeiten.
Deshalb erhalten die Christen im Neuen Testament so viele moralische Aufforderungen. Wenn der Heilige Geist in einem Gläubigen wohnt, ist er nun dazu befähigt, nach dem Willen Gottes zu leben (Röm 6,13; Röm 12,1; Phil 2,12; 1. Joh 3,3). Demnach ist die Gerechtsprechung voll und ganz Gottes Werk, an der Heiligung sind aber sowohl Gott als auch der Gläubige mitbeteiligt.“
3. Was bringt mir denn Seelsorge im Alltag?
Wiedergeborene Christen, also Menschen die sich frisch zu Jesus Christus als ihren Herrn bekannt haben, beginnen die wunderbare Reise mit Gott in ihrem Leben. Sie dürfen jetzt von nun an mit dem Wissen voran gehen vor Gott gerecht gesprochen zu sein und Heilsgewissheit haben. Doch was ist damit gemeint?
Durch Jesus Tod am Kreuz und seiner Auferstehung, wurden wir durch den Glauben an ihn, durch sein Blut, mit Gott versöhnt: Wir wurden als Sünder, durch Jesus Hingabe, vor Gottes Gesetz gerecht gesprochen. Das ist der rechtlicher Erlass, ein reiner Akt durch Gottes Gnade, ohne unser Zutun. Jeder der zu Gott gefunden hat ist ein von ihm Berufener. Es bezeichnet unsere rechtliche Stellung vor Gott, unsere Identität.
Röm 8, 30: Und wenn Gott sie dazu bestimmt hat, dann hat er sie auch berufen, und wenn er sie berufen hat, dann hat er sie auch für gerecht erklärt, und wenn er sie für gerecht erklärt hat, dann steht auch fest, dass sie an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Bei Heiligung geht es um Heilung, Heil werden, betrifft unseren Charakter ganz direkt, unsere Seele, unseren Körper, unseren Intellekt, Willen und Gefühle. Seelsorge hilft auf diesem Weg. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist, denn da braucht es oft noch diese Begleitung, Ermutigung, Zuspruch, Ermahnung und Trost, denn jeder wurde irgendwann mal verletzt und ist auf Abwege gekommen.
Christen sind alle gleich gerecht gesprochen, wir können vor Gott durch unsere Werke nicht gerechter werden, aber durch Erkenntnis im unterschiedlichen Grad „reifer“, weil Heil-werden ein kontinuierliches Lebenstraining ist.
Die Schönheit (des Lebens) liegt im Sinne des Betrachters, so ein Sprichwort. So ergeht es mit dem Heiligen, dem Schönen, dem Guten, dem Wahren, das in den Dingen liegt, in Gott liegt, dass wir verlernt oder noch nicht gelernt haben, zu sehen. Die direkte Auswirkung von Charakterarbeit zeigt sich wohl in der allg. Steigerung der Lebensqualität. Du wirst gelassener und befähigter Freude zu entwickeln. Dein Selbstwert verbessert sich und man wird resilienter.
Ich denke, kein Mensch kann reifer werden, als durch Gottes Gegenwart in seinem Sein, seinem Leben, in seiner Sicht auf die Dinge. Wir blieben Sünder, Unheilige, nur Jesus konnte die ganze Schuld begleichen. Doch wenn Erkenntnis und Weisheit in einer Person heranwächst, wird wohl deren Zugang zu Gottes Heiligkeit grösser, so stelle ich es mir vor. Dadurch macht es zwar den Anschein diese Person wäre irgendwie wirklich „heiliger“ geworden, sie hat aber vielmehr Gottes Spuren gesehen, kennen gelernt und ihre Anbetung darauf gelegt, so dass Gottes Name verherrlicht wird.
Wir dürfen im Leben, mit Gott zusammen, Schritt für Schritt verändert werden. Wie Kinder lernen wir im Glauben zu reifen und zu wachsen, wenn wir wollen. Es ist ein Gesundwerden, ein Frieden finden, ein Streben danach Christus ähnlicher zu werden. Gott wird uns dadurch aber nicht noch mehr lieb haben, als bereits jetzt schon! Es ist falsch, wenn wir glauben, wir könnten durch frommes Auftreten besser vor ihm da stehen! Heiligung ist ein Prozess, der Gott mit uns zusammen, um unseren Willen tun möchte und bis Jesu Wiederkunft, nicht endet (Phil 1,6), also uns ein Leben lang begleitet. Es geht uns besser wenn wir innerlich friedlicher und gelassener werden und als Seelsorgerin, ist es schön, dass ich da beitragen darf.
Für unsere Herzen, für unseren Selbstwert, habe ich u. a. 4 Punkte, die für uns ganz praktisch im Alltag spürbar sind, wenn wir nach Selbstcourage streben:
Erkenntnis darüber wer man ist (Identität) und wem man folgt, welchem Herr man sich unweigerlich unterstellt (Anbetung)
Die Achtung und Würde vor dem eigene Sein (als Gottes Geschöpf) und der Schöpfung Gottes, Entwicklung von Resilienz und Freude
Innere Zufriedenheit in seiner Berufung, Sinn im Tun, in der Lebensaufgabe, in der Erfüllung, am eigenen Lebenswerk in dieser Welt
Die Versöhnung mit sich und mit Gott, der eigenen Stellung in der Welt, die Akzeptanz der Wahrheit und die darauf folgende Gottesbeziehung
Quellen: Wikipedia, zugriff 17.2.18, Seelsorge, https://de.wikipedia.org/wiki/Seelsorge; Gerecht gesprochen und geheiligt – was bedeutet das?, das Leben als Christ, von Will Graham /Rebekka Schmidt, Livenet / Evangelical Focus, 19.11.16, zugriff 28.11.16, http://www.livenet.ch/themen/glaube/theologie_philosophie_religion/praktische_theologie/300848-gerecht_gesprochen_und_geheiligt_was_bedeutet_das.html
Comments